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Potsdam-Mittelmark: Freispruch oder lebenslänglich

Plädoyers im Wildenbrucher Rentnermord-Prozess

Michendorf / Potsdam – Im Prozess um den Rentnermord von Wildenbruch wurden vor dem Landgericht gestern die Plädoyers gehalten. Staatsanwalt Peter Petersen sah den Anklagevorwurf als erwiesen an. Er forderte eine lebenslange Freiheitsstrafe für den 38-jährigen Leszek F. Dem mehrfach vorbestraften Polen wird vorgeworfen, im Februar 1996 einen Rentner in seinem Bungalow in Wildenbruch erstochen, danach dessen neuwertigen VW Golf und Bargeld geraubt zu haben. Der Tatverdächtige konnte erst Jahre später anhand von DNA-Spuren auf Zigarettenkippen ermittelt werden. Verteidiger Steffen Kalauch hielt dagegen, sein Mandant sei als Tramper unterwegs gewesen. Er habe nie bestritten, als Beifahrer in dem Auto des Getöteten gesessen und geraucht zu haben. Auf der Tatwaffe – einem Küchenmesser – habe man keinerlei Fingerspuren sichern können. Auch habe niemand den Angeklagten am Tatort gesehen. Er plädierte auf Freispruch. Für den Fall, dass die Schwurgerichtskammer zu einem Schuldspruch käme, stellte der Verteidiger den Antrag, ein Unfallrekonstruktionsgutachten einzuholen. Es soll belegen, dass die Zigarettenkippen mit der DNA von Leszek F., die im Fahrerbereich des Golf gesichert wurden, bei einem Unfall aus dem Aschenbecher der Mittelkonsole geschleudert wurden. Mit einem Urteil wird Mitte Mai gerechnet. Hoga

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