zum Hauptinhalt
Endlich online. Seit wenigen Wochen lässt sich auf dem Kleinmachnower Rathausmarkt für eine Stunde kostenlos im Internet surfen. Die Gemeinde hofft, mit dem neuen Angebot die Attraktivität des Marktes weiter zu erhöhen. Vor allem Restaurant-Gäste und Marktbesucher werden profitieren.

© Andreas Klaer

Freies W-Lan in Potsdam-Mittelmark: Freies Internet für alle

In Beelitz gibt es einen Hotspot, auch in Kleinmachnow gibt es seit einigen Wochen freies Internet: Immer mehr Gemeinden in Potsdam-Mittelmark setzen auf kostenlose W-Lan-Angebote.

Kleinmachnow - Kostenlos ins Internet: Was in Potsdam dank privater Anbieter vielerorts schon Standard ist, entwickelt sich nun durch kommunale Initiative auch Schritt für Schritt im Umland. Nachdem Beelitz bereits Anfang Dezember im Rathaus und der Touristinformation in der Altstadt die ersten W-Lan-Zugangspunkte für eine kabellose Verbindung ins weltweite Netz freigeschaltet hat, ist es seit wenigen Wochen auch am Kleinmachnower Rathausmarkt möglich, mit Handy, Tablet oder Laptop kostenlos im Internet zu surfen. Möglich machen dies zwei an der Fassade des Kleinmachnower Rathauses angebrachte Hotspots der Telekom, die über den gesamten Rathausmarkt bis zur Bushaltestelle Förster-Funke-Allee ausstrahlen.

Ein Internet-Zugang gehöre heute zur „Grundkommunikation“, sagte der Kleinmachnower Linke-Politiker und Fraktionsvorsitzende im Kreistag Potsdam-Mittelmark, Thomas Singer. Gemeinsam mit Raoul Schramm von den Kleinmachnower Piraten hatte seine Fraktion die Idee im Oktober 2014 in die Gemeindevertretung eingebracht. Gut ein Jahr später ist sie nun realisiert.

Viele profitieren vom W-Lan-Zugang in Kleinmachnow

Vor allem im Sommer werden die Kleinmachnower von dem Angebot profitieren, ist sich Singer sicher. Insbesondere bei Jugendlichen der umliegenden Schulen sei der Markt mit seinen vielen Imbiss-Ständen beliebt. Zudem würden auch die zahlreichen Restaurants Nutznießer des von der Gemeinde finanzierten W-Lan-Zugangs sein. Allerdings: Die Nutzung ist auf eine Stunde pro Tag beschränkt. „Wir wollen nicht, dass sich jemand Filmchen oder Ähnliches runterlädt“, so Singer zur zeitlichen Reglementierung.

Haften würde die Gemeinde, etwa bei illegalen Downloads, aber nicht. Die sogenannte Störerhaftung obliegt der Telekom. Und auch die Kosten für die Antennen am Rathaus halten sich in überschaubarem Rahmen. Rund 1100 Euro muss die Gemeinde künftig im Jahr dafür aufbringen, so Gemeindesprecherin Martina Bellack.

Noch offen, ob weitere Hotspots in Kleinmachnow entstehen

Noch muss sich das neue Angebot aber bei den Kleinmachnowern rumsprechen. Boris Maier, zuständig für den Bereich Controlling bei der Bäckerei Exner, die mit einem Café am Rathausmarkt ansässig ist, hatte bislang noch nichts von der Möglichkeit des kostenfreien Internets gehört. Auch eine signifikante Änderung im Kundenverhalten und der Kundenzahl hat er noch nicht festgestellt. Dennoch sieht Maier ein von der Gemeinde vorgehaltenes kostenfreies W-Lan-Angebot positiv. „Dass das Unternehmen das Risiko des Missbrauchs nicht tragen muss, ist ein gewisser Vorteil“, erklärte er.

Um das neue Angebot bekannt zu machen, hat Thomas Singer einige Hundert Visitenkarten drucken lassen und im vergangenen Dezember damit begonnen, sie sukzessive unter die Leute zu bringen. Die Resonanz sei grundsätzlich positiv, sagt er. Ob weitere Hotspots in Kleinmachnow entstehen, ist derzeit offen. Der Rathausmarkt sei einzigartig. Einen weiteren Ort mit vergleichbarer Aufenthaltsdauer und so hohem Publikumsverkehr gebe es in der Gemeinde nicht. Auch im Rathaus selbst soll es vorerst kein W-Lan für alle geben.

Weitere Gemeinden Potsdam-Mittelmarks wollen nachziehen

Nach Kleinmachnow wollen auch andere Kommunen im Landkreis Potsdam-Mittelmark mit einem ähnlichen Angebot nachziehen. Beelitz hatte bereits angekündigt, in diesem Jahr noch weitere Hotspots installieren zu wollen und hält auch weiterhin daran fest. „Alles eine Frage der Kosten“, sagt Pressesprecher Thomas Lähns. Noch werde nach dem günstigsten Anbieter gesucht, erklärte er. Aber spätestens bis zum Beginn der Spargelsaison soll eine kostenfreie Internet-Nutzung bis hin zum Lustgarten möglich werden. Bis zu vier weitere Hotspots will Beelitz dafür installieren.

Und auch in den Kleinmachnower Nachbargemeinden gibt es bereits Überlegungen für ein kostenfreies W-Lan-Angebot: Teltow prüfe derzeit Angebote von Providern und will spätestens im März den Marktplatz in der Altstadt mit einem Hotspot ausstatten, so Stadtsprecherin Andrea Neumann, und auch Stahnsdorf plane Gemeindesprecher Stephan Reitzig zufolge, noch in diesem Jahr „ein öffentlich zugängliches W-Lan am publikumsträchtigen Verkehrsknotenpunkt Waldschänke zur Verfügung stellen“. Ein Ziel ist allen Kommunen gemein: Die W-Lan-Zugangspunkte sollen die mittelmärkischen Kommunen auf die Höhe der Zeit bringen und dazu beitragen, die Attraktivität der Innenstädte und Gemeinden bei Touristen und Einheimischen zu erhöhen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false