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Freibad 4.0. Früher musste der Wasserspiegel in den Becken des Freibades Kiebitzberge von Zeit zu Zeit künstlich abgesenkt werden. Jetzt wird überlaufendes Wasser über Seitenrinnen aufgefangen und zur einer neuen Filteranlage geleitet. Dort wird es gereinigt und wieder den Becken zugeleitet.

© Andreas Klaer

Freibad Kiebitzberge in Kleinmachnow: Frisch saniert in die Saison

Ein bisschen später als geplant, aber immer noch pünktlich zum Sommer: Das Freibad Kiebitzberge rüstet sich für Eröffnung am 2. Juni. Dann gibt es Spiel und Spaß bei freiem Eintritt.

Kleinmachnow - Ein wenig hadert Markus Schmidt noch mit dem Wetter. Ausgerechnet in diesem Jahr legt der Sommer einen Traumstart hin, ärgert sich der Geschäftsführer des Kleinmachnower Freibads in den Kiebitzbergen. „So einen Mai gab es lange nicht.“ Während andernorts Besucherrekorde winken, wird das Bad in den Kiebitzbergen für seine Gäste noch herausgeputzt. Daher werden sich dort die Türen erst am 2. Juni und somit einen Monat später als üblich öffnen. Dafür wird es dann um so schöner, meint Schmidt, der sich für die kommenden Jahre mit einem „vernünftigen Bad“ gewappnet sieht.

Derzeit bekommt das Freibad in den Kiebitzbergen den letzten Feinschliff. Noch müssen hier und da Rollrasen ausgelegt und Wege gepflastert werden. Auch Rabatten und Zäune kommen noch hinzu. Zudem müssen die generalüberholten Sitzbänke, die derzeit vor der Sauna aufgereiht sind, in den nächsten Tagen noch auf dem weitläufigen Areal verteilt werden. Am Eröffnungstermin am nächsten Samstag wird jedoch nicht gerüttelt. „Alle haben dafür hart gearbeitet“, sagt der Freibad-Geschäftsführer. Auch der an sich kurze Winter habe das seine dazu getan.

Die Becken sind bereits mit Wasser gefüllt

Nachdem das Bad in einem ersten Bauabschnitt neue Umkleiden, Duschen und einen neu gestalteten Sauna-Bereich erhielt, packte die aus den drei Nachbarkommunen Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf bestehende Freibad-Gesellschaft in diesem Jahr mit der Erneuerung sowohl der Becken als auch der Wasser- und Filtertechnik weitere notwendige Modernisierungen an. Rund viereinhalb Millionen Euro hat die Gesellschaft in den jüngsten Bauabschnitt investiert, etwas über sechs Millionen in die Sanierung insgesamt, erklärt Schmidt.

Die neuen Edelstahlbecken sind bereits mit frischem Wasser gefüllt und leuchten strahlend blau, zudem wurden sämtliche Rohre und Leitungen neu verlegt. Musste früher der Wasserspiegel in den Becken von Zeit zu Zeit künstlich abgesenkt werden, wird das überlaufende Wasser nunmehr über Seitenrinnen aufgefangen und einem in der Erde versenkten Schwallbehälter zugeführt. Von dort gelangt es zur neuen Filteranlage, wo es gereinigt den Becken wieder zugeleitet wird. Statt manuell läuft vieles nun digital. Freibad 4.0.

Sprungtürme und Startblöcke

Daneben erwarten die Besucher neue Sprungtürme und Startblöcke. Das Schwimmerbecken hat zudem neben den Seiteneinstiegen zusätzlich eine kleine Treppe bekommen, die insbesondere bewegungseingeschränkten Menschen den Zugang zum Becken erleichtern soll. Im Nichtschwimmerbecken gibt es statt Stufen nunmehr einen flachen Strandauslauf, erklärt der Freibad-Geschäftsführer.

Von seinem neuen Schwimmmeisterhäuschen, das rundum mit viel Glas versehen wurde, hat der Bademeister zudem einen guten Blick auf alle Bereiche. Auch sei es groß genug, um dort im Bedarfsfall kleine wie große Patienten zu verarzten, so der 44-Jährige. Noch werden allerdings Rettungsschwimmer für das Bad gesucht, auch interessierte Schwimmmeister können sich noch melden.

Mit dem zweiten Bauabschnitt ist die Sanierung des Mitte der 1970er-Jahre eröffneten Bades erst einmal abgeschlossen. Zu einem späteren Zeitpunkt werde gegebenenfalls über weitere energetische Verbesserungen nachgedacht, meint Schmidt. Mit einem vom Bundesministerium geförderten Modellprojekt trägt das Bad aber schon jetzt einen Teil zur Energiewende in Kleinmachnow bei. Wie berichtet wird das Bad künftig mit moderner Solartechnologie geheizt. Auf dem Dach des Technikgebäudes gegenüber dem Schwimmerbecken wurden auf 700 Quadratmetern Sonnenkollektoren aufgebracht.

21 bis 24 Grad Wassertemperatur

Die Giebelseite des Hauses schmücken Hybridkollektoren, die neben der Sonne auch Luft und Umweltwärme aufnehmen. Mit der vor Ort gewonnenen Sonnenenergie sollen künftig die Sauna beheizt und Erdgaskosten gespart werden. Zudem kann mit Hilfe der neuen Technik die Wassertemperatur der Schwimmbecken bei Bedarf erhöht werden. Mehr als 21 bis 24 Grad Wassertemperatur sollen die Becken aber nicht haben. Wird es zu warm, leide die Wasserqualität. Das ziehe einen zu hohen Einsatz von Chemie nach sich, erklärt der Freibad-Chef.

In einer Art Showroom soll den Badegästen das innovative Solarsystem präsentiert werden. Mit 180 000 Euro hat das Bundesumweltministerium 80 Prozent der Gesamtkosten für das Klimaschutzprojekt aufgebracht, von dem es sich möglichst viele Nachahmer erhofft.

Am Eröffnungstag wird es eine erste Technikführung geben, kündigt Markus Schmidt an, daneben stehen aber vor allem Spiel- und Schwimmspaß im Vordergrund. Für die Kinder gibt es Kinderschminken und begehbare Wasserballons, zudem den ganzen Tag Begleitmusik und eine Reihe Aktionen, etwa durch AOK und Feuerwehr, am Abend Theater – und all das bei freiem Eintritt. Auf Hochtouren wird auch noch am Thomas-Müntzer-Damm gearbeitet, wo der Parkplatz erneuert und für rund 100 Autos hergerichtet wird. An den Eintrittspreisen für künftige Schwimmbadbesuche ändert sich indes nichts.

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SERVICE: Badeseen, die am Wochenende locken

Wer am Wochenende ins Wasser springen will, dem sei einer der vielen Badeseen in Potsdam-Mittelmark empfohlen. Der Güterfelder Haussee lockt mit Abgeschiedenheit und kostenlosem Eintritt. Es gibt Toiletten, aber keine Umkleidekabinen. Das Fercher Strandbad punktet mit einem schönen Pavillon direkt am Schwielowsee und kleinen Preisen: Erwachsene zahlen 2,60 Euro, Kinder einen Euro. Etwas teurer, dafür aber mit Südseegefühl präsentiert sich das Seebad Caputh. Es locken ein 120 Meter langer Sandstrand und eine Seebar. Der Eintritt kostet sechs Euro. Das Strandbad am Plessower See liegt am Fuß eines Hangs und bietet eine Wasserrutsche, eine Badeplattform und einen Imbiss. Die Tageskarte kostet 3 Euro, Kinder zahlen 1,50 Euro. Das Strandbad in Glindow liegt versteckt beim Campingplatz. Der Eintritt kostet 3 Euro, für Kinder 1 Euro. Mehr Seen im Umland unter www.pnn.de. es/mar

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