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Teltow gilt als die bevölkerungsreichste Stadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark. 

© ZB

Fast eine Million Euro für ein Einfamilienhaus: So teuer ist Potsdams Umland

Grundstücke in Potsdam-Mittelmark sind erneut teurer geworden. Am meisten muss in Kleinmachnow gezahlt werden.

Teltow - Häuser, Wohnungen, Gewerbe, Ackerland, Grünland und Forst: Im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind die Flächenpreise in allen Kategorien gestiegen. Das zeigt der Grundstücksmarktbericht für das Jahr 2021, der am Freitag in Teltow vorgestellt wurde. Insgesamt wurden im Kreis Verkäufe von mehr als einer Milliarde Euro abgeschlossen. Ein Rekord: „Das ist erstmalig so“, sagte Wilk Mroß, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis. Damit stieg der Umsatz um knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Da betrug der Gesamtumsatz durch Grundstücksverkäufe noch 768,8 Millionen Euro. Der Ausschuss, in dem unter anderem Gutachter, Mitarbeiter des Finanzamts und Betriebswirte sitzen, erhebt die Daten einmal jährlich über alle getätigten Käufe, um für Transparenz auf dem Grundstücksmarkt zu sorgen.

Potsdam-Mittelmark scheint bei Immobilienkäufern besonders beliebt zu sein: 3372 Käufe gingen aus 2021 beim Gutachterausschuss ein – das sind laut Mroß mit Abstand die meisten unter den Landkreisen und kreisfreien Städten in Brandenburg. Auf dem zweiten Platz landet mit rund 3000 Verkäufen der Kreis Dahme-Spreewald. Zum Vergleich: Die Landeshauptstadt Potsdam zählte für das vergangene Jahr weniger als die Hälfte der Verkäufe in Potsdam-Mittelmark. Die meisten Verkäufe gab es in Werder (Havel) (317) – das war ein Zehntel der Verkäufe im ganzen Landkreis, gefolgt von Brück (296) und Teltow (258). Am teuersten blieb es laut dem Bodenrichtwertebericht in Kleinmachnow mit 1100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

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Menschen sind bereit, viel Geld für ein Eigenheim in Potsdam-Mittelmark auszugeben

Interessant ist, dass der „weitere Metropolenraum“ immer beliebter wird. „Im Jahr zuvor waren es dort wesentlich weniger Käufe“, so Mroß. Der Ausschuss registrierte nun dort die meisten Verkäufe im Jahr 2021. Zum „weiteren Metropolenraum“ zählt alles zwischen Beelitz und Treuenbrietzen sowie Niemegk und Wiesenburg/Mark im Süden des Kreises und von Groß Kreutz und Kloster Lehnin bis Wusterwitz und Beetzsee sowie Ziesar im Westen. Mroß vermutet, dass die Zunahme der Käufe dort daran liegt, dass Eigentümern für Häuser und Wohnungen im Raum nah um Berlin viel Geld geboten wird, so dass sie verkaufen und weiter rausziehen. „Aber das ist nur eine Vermutung“, betont der Diplom-Ingenieur für Vermessungswesen.

Wilk Mroß, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
Wilk Mroß, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Potsdam-Mittelmark.

© Henry Klix

Und Menschen sind bereit, viel Geld für ein Eigenheim in Potsdam-Mittelmark auszugeben: Für ein freistehendes Einfamilienhaus ab Baujahr 2011 in den Gemeinden Werder (Havel), Schwielowsee, Seddiner See, Michendorf, Nuthetal, Stahnsdorf und Teltow zahlten sie im Jahr 2021 im Durchschnitt fast eine Million Euro – genau: 960 000 Euro. Die Preisspanne im Kreis insgesamt reichte von 640.000 bis 1,3 Millionen Euro. Im „weiteren Metropolenraum“ mussten Käufer nicht ganz so tief in die Tasche greifen: Für 478.000 Euro ging das preiswerteste Haus mit diesem Parameter über den Notartisch.

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Und wie sieht es bei den Eigentumswohnungen aus? Im Berliner Umland betrug der durchschnittliche Kaufpreis für eine Wohnung 4287 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die teuerste Wohnung wurde in Kleinmachnow verkauft: 5577 Euro pro Quadratmeter zahlte ein Käufer dafür. Im entfernteren Metropolenraum waren es 1714 Euro pro Quadratmeter – der Preis für die teuerste Wohnung in Kloster Lehnin lag bei 3860 Euro pro Quadratmeter. Wobei: Laut den Daten des Gutachterausschusses werden im weiteren Metropolenraum eher wenige Wohnungen gekauft. 35 Kauffälle zählte der Ausschuss. Insgesamt zeigt sich bei den Eigentumswohnungen eine Preissteigerung von einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr.

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Nicht nur die Preise für Wohnraum sind gestiegen

Auch bei den Reihen- und Doppelhaushälften stiegen sowohl Preise als auch Verkäufe. 180 Reihen- und Doppelhaushälften wurden 2021 verkauft – im Vergleich zum Vorjahr waren das knapp 30 Prozent mehr. Im Berliner Umland lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 499.051 Euro. Das waren 14,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Weiter draußen lag der Preis bei 354.238 Euro – das waren 106 Prozent mehr als 2020.

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Aber nicht nur für Wohnraum wurde in Potsdam-Mittelmark im vergangenen Jahr mehr Geld ausgegeben. Auch bei Gewerbe, Ackerland, Grünland und bei forstwirtschaftlichen Flächen stiegen die Preise. Von den insgesamt 5204 Hektar verkaufter Fläche im gesamten Kreis waren 82,2 Prozent land- und forstwirtschaftliche Fläche. 13,3 Prozent waren bebaute Grundstücke, 2,8 Prozent unbebaute Baugrundstücke, 1,5 Prozent zählte zu sonstigen Flächen und 0,2 Prozent ging an Gemeinschaftsbedarfflächen.

Werden die Preise auch in Zukunft weiter steigen? Der Ausschuss wagt nur eine kleine Prognose. „Wir werten nur die Daten aus“, sagt Mroß. Dennoch: „Es wird gekauft, es wird verlegt, es wird gebaut.“ Beim Katasteramt, wo Mroß tätig ist, seien die Postfächer voll. Und auch die Daten der vergangenen Jahre zeigten, wie es weitergehe: „Die Preise werden weiter steigen.“

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