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Fair. Solche Produkte sollen die Rechte der Erzeuger stärken.

© Jakub Kaliszewski

Fairer Handel: Beelitz will Fairtrade-Stadt werden

Beelitz will den fairen Handel in der Dritten Welt fördern. Für Geschäfte bedeutet das, bestimmte Bedingungen einzuhalten.

Beelitz - Gemeinsam für menschenwürdige Arbeitsbedingungen: Die Stadt Beelitz will den fairen Handel mit Ländern in der Dritten Welt in Zukunft fördern und als nach Eberswalde zweite Stadt in Brandenburg den Titel „Fairtrade-Town“ erwerben. Dafür stellte sie einen Antrag bei dem gemeinnützigen Verein „Transfair“. Voraussetzungen für den Titel sind unter anderem: Fairtrade-Produkte müssen in öffentlichen Einrichtungen angeboten werden und mindestens fünf Gewerbetreibende – Maßstab ist die Einwohnerzahl – müssen jeweils zwei Erzeugnisse mit dem grün-blauen Fairtrade-Siegel in ihrem Sortiment haben.

Beschluss von September

Bereits im September hatte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, dass Beelitz sich um den Titel bewerben soll. Danach hatte sich eine Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Gewerbe, Kirche, Politik und Verwaltung konstituiert, die den Bewerbungsprozess begleitet. Die fachliche Leitung als Projektbegleiter übernahm Michael Steinland. „Die Bundesregierung verfolgt den Ansatz, nicht mehr allein und exklusiv Entwicklungshilfe zu betreiben“, erläutert Steinland.

Mittlerweile habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch Kommunen einen wesentlichen Beitrag leisten könnten, wenn sie mit Partnern in der Dritten Welt zusammenarbeiten. Einen ersten Ansatzpunkt für eine solche Zusammenarbeit gibt es bereits: Ende August hatte die Botschafterin der lateinamerikanischen Republik Nicaragua, Karla Luzette Beteta Brenes, die Spargelstadt besucht und den Erfahrungsaustausch mit einer landwirtschaftlich geprägten Region in ihrem Heimatland vorgeschlagen.

600 Fairtrade-Städte in Deutschland

Die Wurzeln der Fairtrade-Bewegung gehen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück, Standards wurden vor 25 Jahren mit der Einführung eines einheitlichen Siegels geschaffen. Zu den Standards gehören die Zahlung von Preisen, die Kleinbauernfamilien ein auskömmliches Leben ermöglichen, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern, Einhaltung von Kinderrechten, die Gleichberechtigung von Frauen, Transparenz für die Verbraucher und zunehmend auch die Berücksichtigung ökologischer Aspekte. In Deutschland gibt es mittlerweile über 600 „Fairtrade Towns“. Die Zahl der Arbeiter und Kleinbauern, die vom Fairtrade profitieren, wird auf mittlerweile 1,66 Millionen beziffert, sie gehören zu 1240 Produzentenorganisationen in 75 Ländern.

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