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Ernte in Mittelmark: Erntehilfe aus der Ukraine

Möller: „Derzeit noch keine Mangelsituation“.

Von Eva Schmid

Berlin/Beelitz - So drastisch wie die Beelitzer Spargelbauern die Situation mit den fehlenden Erntehelfern schildern, ist die Lage aus Sicht des Hauptgeschäftsführers des landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbands GLFA, Burkhard Möller, noch nicht. „Von einer Mangelsituation kann ich nicht sprechen“, so Möller. Zehntausende Arbeiter würden aktuell auf deutschen Feldern aushelfen. Sie stechen Spargel, ernten Erdbeeren und im Spätsommer auch Weintrauben.

Auch das Bundesagrarministerium bestätigt, dass es bisher genug Saisonarbeiter aus der EU, überwiegend aus Polen und Rumänien, gegeben hat. Jedoch würden sich in letzter Zeit die Anzeichen mehren, dass das Interesse wegen der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in diesen Ländern nachlasse, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. „Perspektivisch sehen wir Probleme“, so Möller – in Beelitz bekommen das die Spargelbauern bereits heute schon zu spüren.

Landwirte würden deswegen in Zukunft gerne Arbeitskräfte aus der Ukraine holen, erklärte Möller. Weil das Land nicht Mitglied der Europäischen Union ist, bräuchte es dafür aber ein Abkommen zwischen beiden Staaten. Darum müsse sich die Bundesregierung kümmern, forderte Möller, der auch Referent im Deutschen Bauernverband ist.

Auch Österreich sucht Erntehelfer. Dort würden im wichtigsten Spargelanbaugebiet Marchfeld Hunderte Helfer fehlen, die bisher meist aus Rumänien kamen. Viele würden wegen des besseren Netto-Lohns nach Deutschland weiterziehen. Die Hochkonjunktur, nicht zuletzt auf dem Bau, verschärfe die Situation. (dpa)

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