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Erforscht. Eine gesunde Ernährung für die Generation 50Plus.

© DifE

Ernährungsforschungsinstitut in Bergholz–Rehbrücke: Besser essen jenseits der 50

Bund investiert in Bergholz-Rehbrücke knapp sechs Millionen Euro in die Ernährungsforschung

Nuthetal - Das Ernährungsforschungsinstitut in Bergholz–Rehbrücke (DifE) ist einer von vier Hauptstandorten für ein bundesweites Forschungsprojekt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Rahmen der Maßnahme „Kompetenzcluster der Ernährungsforschung“ die Region Berlin-Brandenburg mit 5,6 Millionen Euro. Die Fördersumme steht dem Forschungsverbund mit dem Namen „NutriAct“ seit Juni zur Verfügung, heißt es aus Rehbrücke. Das Förderprogramm hat vorerst eine Laufzeit von insgesamt drei Jahren.

Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Gesundheitsstatus in Deutschland zu verbessern, heißt es aus dem Ministerium. In ganz Deutschland werden dafür so genannte Kompetenzcluster etabliert, um das wissenschaftliche Fachwissen zu bündeln. Die Region Berlin-Brandenburg ist dabei neben Bonn, der Region Jena, Halle, Leipzig und München eine von insgesamt vier geförderten Regionen bundesweit.

Am Deutschen Ernährungsforschungsinstitut in Bergholz-Rehbrücke übernimmt Professor Tilman Grune die Leitung des Verbundprojektes für Berlin-Brandenburg. Mehr als 50 Partner aus 32 Forschungseinrichtungen und Unternehmen sind laut Institut am Projekt beteiligt. Allein aus Brandenburg kommen sechs wissenschaftliche Einrichtungen. Aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark ist neben dem DifE noch das Nuthetaler Institut für Lebensmittel- und Umweltforschung im Forschungsverbund.

Auch in Brandenburg ist der demographische Wandel im Gang: Laut Landesregierung fehlten der Gesellschaft die Kinder. Bis 2030 rechnet die Staatskanzlei mit einem Bevölkerungsrückgang von aktuell 2,5 Millionen Brandenburgern auf 2,2 Millionen Einwohner. Gleichzeitig wird das Land immer älter. Jeder Dritte wird 2030, so die Prognose, im Rentenalter sein und all das bei steigender Lebenserwartung. „Die erhöhte Lebenserwartung und das vermehrte Auftreten altersassoziierter Krankheiten sind zentrale Herausforderungen in modernen Gesellschaften“, sagt Tilman Grune vom DifE. Eine gesunde Ernährungsweise könne jedoch wesentlich dazu beitragen, solchen Erkrankungen vorzubeugen und bis ins hohe Alter fit zu bleiben, so Grune.

„NutriAct“ steht dabei für „Nutritional Intervention for Healthy Aging: Food Patterns, Behaviour and Products“, was soviel heißt wie „Ernährungsförderung für ein gesundes Altern: Ernährungsgewohnheiten, Verhalten und Produkte“. Die Forscher wollen eine wissenschaftliche Basis erstellen, um daraus Ernährungsmaßnahmen ableiten zu können, heißt es aus dem Ernährungsforschungsinstitut. Vor allem sollen diese Maßnahmen für die Generation der über 50-Jährigen geeignet sein und leicht von der Bevölkerung akzeptiert und umgesetzt werden können. Ein weiteres Ziel des Projekts sind wissenschaftliche Erkenntnisse, die Unternehmen helfen sollen, attraktive Produkte zu entwickeln, die eine altersgerechte und gesunde Ernährung erleichtern. Der Transfer von Wissenschaft zu Unternehmen wird damit verbessert.

Die Bündelung verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen hilft zudem dabei, eine fundierte Datenbank zu schaffen. „Um positive Effekte einer bestimmten Ernährung oder aber Gefährdungspotenziale einer nur bedingt geeigneten Ernährung abschätzen zu können, fehlt oftmals eine wissenschaftliche Datenbasis“, sagt Tanja Schwerdtle vom Lehrstuhl für Lebensmittelchemie am Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam. Die Potsdamer Uni ist Teil von „NutriAct“. Wann es erste Erkenntnisse aus dem Projekt geben wird, ist allerdings noch offen. Björn Stelley

Björn Stelley

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