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Scharf wie Rasierklingen: Splitter der gesprengten Granate.

© Anna Kristina Bückmann

Update

Einsatz lief planmäßig: Weltkriegs-Granate in Stahnsdorf gesprengt

Die Granate war am Freitag gefunden worden. Die Sprengung verursachte keine Schäden. Der Sperrkreis rund um den Fundort wurde aufgehoben. 

Stahnsdorf - In Stahnsdorf ist am frühen Mittwochnachmittag eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg planmäßig gesprengt worden. Es wurden keine Schäden gemeldet. "Die Sprengung ist wunderbar gelaufen", sagte Sprengmeister Mike Schwitzke.

Um den Fundort war ein Sperrkreis mit einem Radius von 300 Metern errichtet worden. Die Splitter der Granate seien „scharf wie Rasierklingen“, so Schwitzke. Daher sei der große Sperrkreis notwendig gewesen.

Der Sperrkreis wurde um 13.40 Uhr wieder aufgehoben. Zwölf Minuten zuvor hatte Schwitzke die Freigabe für die Sprengung erhalten. Die eigentlich für 14 Uhr angesetzte Detonation wurde bereits um 13.35 Uhr durchgeführt, weil die Evakuierungsmaßnahmen zügig abgeschlossen werden konnten. 

Rund 700 Anwohner:innen mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen, betroffen waren auch etwa 300 Schüler:innen der Lindenhof-Grundschule. Mehrere Straßen wurden vorübergehend gesperrt. Auch im Busverkehr kam es zu Einschränkungen. 

Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) und Sprengmeister Mike Schwitzke (r.).
Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) und Sprengmeister Mike Schwitzke (r.).

© Anna Kristina Bückmann

Wohl noch viele Granaten im Boden Brandenburgs

Die etwa elf Zentimeter große Granate war am Freitag bei einer Routinesuche im Hinterhof eines Gebäudes in der Lindenstraße gefunden worden. Nach Aussage des Kampfmittelbeseitigungsdienstes konnte sie aufgrund der Besonderheit ihres Zünders nicht abtransportiert werden. 

Neben der Granate aus Stahl war am selben Ort auch eine Panzerfaust gefunden worden. Diese sei bereits am vergangenen Freitag abtransportiert worden, hieß es. Die Granate und die Panzerfaust stammten aus Beständen der Wehrmacht. 

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Schwitzke geht davon aus, dass noch sehr viele Granaten im Boden in Brandenburg liegen. Eine Zahl gibt es nicht, da man nicht weiß, wie viel unmittelbar nach dem Krieg und zu DDR-Zeiten weggeräumt wurde. Eine Zählung wäre „eine Milchmädchenrechnung“, so Schwitzke, der seit 2011 als Sprengmeister im Einsatz ist.

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