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Die Vision vom Dorv-Zentrum: Michael F.G. Schmidt (r.) und Axel Zinke (M.) erläuterten Albrecht Gerber ihre Pläne.

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Potsdam-Mittelmark: Dorv-Projekt: Ein Grund, im Ort zu bleiben Demografieprojekt in Seddin ausgezeichnet

Seddiner See - Mit dem Konzept des sogenannten Dorv-Zentrums sorgt Seddiner See schon seit geraumer Zeit für Aufmerksamkeit. Im kommenden Jahr soll die von Bürgern betriebene Einrichtung für „Dienstleistungen und ortsnahe Rundum-Versorgung“ den Betrieb aufnehmen und die Versorgungslücke in Seddin und Kähnsdorf schließen.

Seddiner See - Mit dem Konzept des sogenannten Dorv-Zentrums sorgt Seddiner See schon seit geraumer Zeit für Aufmerksamkeit. Im kommenden Jahr soll die von Bürgern betriebene Einrichtung für „Dienstleistungen und ortsnahe Rundum-Versorgung“ den Betrieb aufnehmen und die Versorgungslücke in Seddin und Kähnsdorf schließen. Dass diese Idee auch eine Antwort auf den demografischen Wandel und die drohende Abwanderung sein kann, wurde gestern bei einem Vor-Ort-Termin deutlich. Denn mit der Synthese von Einkaufsmarkt, Treffpunkt und Kulturstätte können ältere Bürger und junge Familien getrost hier wohnen bleiben. „Es ist eine Idee, von der andere lernen können“, sagte Albrecht Gerber (SPD), Chef der Brandenburgischen Staatskanzlei, in Seddin. Er würdigte das Dorv-Zentrum als „Demografie-Projekt des Monats“.

Eine finanzielle Förderung ist damit zwar nicht verbunden, aber: „Wir freuen uns über jede Anerkennung und Hilfe“, sagte der Vorsitzende des Vereins „Dorv-Club Seddin“, Michael F.G. Schmidt. Er schilderte den Weg von der Vision bis zu ihrer Umsetzung. Seitdem der örtliche Rewe-Markt 2002 seine Türen geschlossen und ein neuer Betreiber sich an einem privat geführten Einkaufsmarkt verhoben hat, steht das Gebäude in der Hauptstraße leer. Die Akademie 2. Lebenshälfte äußerte den Willen, den „Laden zurück ins Dorf“ zu holen. Eine Handvoll Bürger stieß dann auf das Dorv-Konzept, das in den Alten Bundesländern entworfen wurde, und schrieb es für Seddiner Gegebenheiten um. Wesentlicher Bestandteil war die Beteiligung der Einwohner: 1200 Seddiner und Kähnsdorfer wurden gefragt, 70 Prozent antworteten und befürworteten die Idee.

Entstehen soll in dem 480 Quadratmeter großen Gebäude neben dem Laden – für den es bereits einen Betreiber gibt und der Mitglied im Dorv-Club geworden ist – auch eine Postfiliale, eine Lottostelle, ein Lesecafe und ein Mehrzweckraum. Der soll für die Kita, Senioren und andere Bürger als Sportraum zur Verfügung stehen. Auch für Veranstaltungen ist hier genügend Platz. Geplant ist auch eine Tourismusinformation. Langfristig könnte das Dorv-Zentrum zum Magneten für weitere Unternehmen werden, hofft man in Seddiner See.

Im Moment ist davon vor Ort zwar noch nicht viel zu sehen, die rechtlichen Grundlagen für den Umbau des kommunalen Gebäudes sind aber längst geschaffen: Die Gemeindevertreter haben das Projekt einstimmig abgesegnet, Bau- und Förderanträge sind gestellt. Von den 690 000 Euro Baukosten sollen 75 Prozent aus EU-Töpfen kommen. Der „Dorv-Club“ steht als Entwickler und Betreiber sowieso in den Startlöchern.

„Es ist ein Vorhaben, das aus der Bürgerschaft gewachsen ist“, unterstrich Bürgermeister Axel Zinke. Der Dorv-Club habe mit seiner bisherigen Arbeit nicht nur Kreativität und Fleiß, sondern vor allem auch Beharrlichkeit an den Tag gelegt. „Und das ist ein sehr gutes Fundament für die Zukunft des Dorv-Zentrums“, so Zinke weiter.Thomas Lähns

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