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Potsdam-Mittelmark: Der Teltowkanal ist sauberer, sauber genug ist er nicht

Kleinmachnow - Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen europäische Gewässer bis 2015 in einen „guten ökologischen Zustand“ versetzt werden. Der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin hat sich dafür ausgesprochen, dabei auch Gewässer wie den Teltowkanal ins Auge zu fassen.

Kleinmachnow - Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen europäische Gewässer bis 2015 in einen „guten ökologischen Zustand“ versetzt werden. Der SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin hat sich dafür ausgesprochen, dabei auch Gewässer wie den Teltowkanal ins Auge zu fassen. Der Kanal galt lange Zeit als eines der meistverschmutzten Gewässer Berlins. Zwar hat sich die Wasserqualität in jüngster Zeit verbessert. Die Belastungen bei geangelten Fische liegen jedoch mitunter immer noch über den zulässigen Höchstmengen. Und auch das Baden im Teltowkanal, im Griebnitzsee und im Machnower See kann vom Umweltministerium nicht empfohlen werden.

Klocksin hatte sich im November mit einer Anfrage an die Landesregierung gewandt. Die jetzt vorgelegte Antwort fällt ernüchternd aus: Zwar ist das Land tatsächlich dabei, ein Maßnahmeprogramm zu erarbeiten, um die Qualität Brandenburger Gewässer zu verbessern – es liegt bis Juli öffentlich aus. Was den Teltowkanal angeht, liege die Zuständigkeit jedoch in erster Linie beim Land Berlin, heißt im Antwortschreiben des Umweltministeriums. Für das Land Brandenburg seien lediglich Vorschläge für das Rudower Fließ vorgesehen, das in Berlin in den Teltowkanal mündet. Sie würden sich auf direkte Abwassereinleitungen und Nährstoffeinträge beziehen. „Außerdem hat das Landesumweltamt bereits 2005 für Gesamtstickstoff die Überwachungswerte bei einer Reihe von Kläranlagen, darunter die Kläranlagen Waßmannsdorf und Stahnsdorf, von 18 auf 13 Milligramm pro Liter herabgesetzt“, heißt es in der Antwort weiter. In Waßmannsdorf haben die Berliner Wasserbetriebe dagegen geklagt.

Klocksin sprach sich derweil dafür aus, über eine Verrieselung der Klärwässer nachzudenken. „Wir reden seit Jahren über sinkende Grundwasserspiegel und fehlende Niederschläge.“ Das Wasser in der Landschaft zu halten könne eine Lösung sein und sich positiv auf die Wasserqualität des Teltowkanals auswirken. Langfristig müsse über Technologien nachgedacht werden, um rückstandsfreies Klärwasser zu produzieren. „Im Hochtechnologie-Land Deutschland sollte das möglich sein.“ Im Jahr 20 nach der Wende sei es traurig, dass man im Machnower See nicht baden kann. hkx

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