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Vorboten. Frühe Obstsorten stehen bereits in voller Blütentracht. Auch zum Fest soll es auf den Plantagen rund um Werder noch genügend namensgebende Baumblüten geben. Derzeit werden die Obstgärten für den Besucheransturm ab dem 30. April vorbereitet.

© Bernd Settnik/dpa

Das 137. Baumblütenfest in Werder: Blütenfest goes Bliesendorf

Die letzten Vorbereitungen vor dem 137. Baumblütenfest in Werder: Es kommen mehr lokale Händler als noch im Vorjahr. Und auch das Verkehrs- und das Rettungskonzept steht.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Das Baumblütenfest wächst weiter. Erstmals wird in diesem Jahr der Werderaner Ortsteil Bliesendorf größer in das Volksfest eingebunden. Die Blütenrundfahrten der Beelitzer Busgesellschaft steuern ab dem 30. April stündlich den Hof von Detlef Lapp an. Der hauptberufliche Bauunternehmer stellt seit vier Jahren selbst Obstwein her – gleich 13 Sorten hat er in diesem Jahr im Angebot, das Obst stamme vom eigenen Hof oder aus der direkten Umgebung.

„Angefangen hat es damit, dass wir zu viele Kirschen und Johannisbeeren hatten, um sie selbst zu verbrauchen“, sagt Lapp den PNN am gestrigen Dienstag. Deshalb entschied er sich, das Obst zu vergären und den Wein im darauffolgenden Jahr an den Wochenenden auf dem eigenen Hof zu verkaufen, dazu Kaffee und Kuchen. Mehrere Hundert Liter seien so pro Jahr über den Tresen gegangen. In diesem Jahr wolle er die Tausender-Marke knacken und zum ersten Mal auch an den Wochentagen bis zum 8. Mai öffnen. Es gebe bereits mehrere Anmeldungen von Besuchergruppen, die mit dem Kremser nach Bliesendorf kommen wollen.

Pralle Blüten zum Blütenfest

Laut Walter Kassin, dem Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins, können sich die Festbesucher auf pralle Blüten auf den Plantagen zwischen Glindow, Bliesendorf und Derwitz freuen. „Zwar blühen jetzt schon frühe Kirschsorten, aber Süßkirschen, Schattenmorellen und Äpfel werden erst in der kommenden Woche anfangen zu blühen und das auch zum Fest noch tun.“ Die ab Sonntag angekündigten Temperaturen von unter zehn Grad Celsius würden die Blüte weit genug hinauszögern.

Kassin zufolge werden die Rundfahrten der Beelitzer Busgesellschaft auf dem Obstpanoramaweg inzwischen sehr gut angenommen. Die Busse, mit denen die Innenstadt entlastet werden soll, seien meist gut gefüllt. Zwei Touren starten und enden am Bahnhof Werder, die halbstündlich – vom 2. bis 4. Mai stündlich – abfahren, Anschluss an die Züge aus Berlin haben und insgesamt 14 Höfe anfahren.

Mehr Händler aus der Region

In der Werderaner Innenstadt sollen laut Rainer Wohlthat, dessen Veranstaltungsagentur das Fest gemeinsam mit dem Horn & Co Show- und Veranstaltungsservice für die Stadt organisiert, ebenfalls mehr Obstbauern aus Werder und Umgebung Verkaufsstände bekommen. „Wir haben einen Händlerzuwachs aus der Region um etwa zehn Prozent“, so Wohlthat gestern bei der Baumblüten-Pressekonferenz im Hotel Rittmeister in Kemnitz. Von den über 400 Ständen auf der Baumblüte seien in diesem Jahr mehr als 80 von regionalen Anbietern. Erstmals dabei sei ein Bioladen aus Potsdam, der einen Stand an der Friedrichshöhe haben wird. Dafür werde der Erzeugerverband Pro Agro nicht mehr vertreten sein.

Die Friedrichshöhe ist nach dem Veranstaltungskonzept eine der ersten Anlaufstellen für Festbesucher, die am Bahnhof ankommen. Von dort aus werden sie über den Hohen Weg und die Bismarckhöhe in die Innenstadt geleitet. „Erfahrungsgemäß dauert es so drei bis vier Stunden, ehe die Besucher auf der Insel ankommen“, so Wohlthat. Mit dem Konzept soll verhindert werden, das alle Besucher vom Bahnhof aus direkt über die Adolf-Damaschke- und die Eisenbahnstraße in die Innenstadt laufen. „Das klappt, wir mussten zuletzt 2010 kurzzeitig Wege sperren, weil sich die Massen an einem Platz geballt haben.“

Sicher feiern

An dem Konzept der Vorjahre wird auch sonst festgehalten, so soll es neben der Inselbrücke wieder eine Ponton-Brücke für Rettungskräfte geben. Auch wird die zentrale Koordinierungsstelle von Ordnungsamt, Rettungskräften und Polizei wieder in der Feuerwache eingerichtet. Zum Sicherheitskonzept an sich wollte die Stadt wie schon in den Vorjahren keine näheren Angaben machen. „Wir haben die aktuelle Terrorgefahr nicht außer Acht gelassen“, so Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU). Laut Peter Meyritz, dem Leiter der Polizeidirektion West, gebe es aber keine Besonderheiten, das Fest sei genauso sicher wie in den Vorjahren auch.

Starten wird es traditionell mit dem Umzug am 30. April um 12.30 Uhr, von der Moosfennstraße über die Brandenburger Straße bis zum Marktplatz. Wie im vergangenen Jahr soll er eine Länge von 770 Metern haben, 71 Vereine nehmen mit 40 Fahrzeugen teil.

Das Baumblütenfest findet vom 30. April bis zum 8. Mai statt. Weitere Informationen gibt es hier >>

Am 28. April wird den PNN das Programmheft mit allen Informationen rund ums Festgeschehen beigelegt sein.

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