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Nachbarschaftshilfe (Symbolbild).

© Roland Weihrauch/dpa

Coronakrise in Potsdam-Mittelmark: So organisieren Kommunen die Nachbarschaftshilfe

Die Stadt Werder (Havel) will Senioren mit einer Art Flugblatt informieren. Gemeinden wie Schwielowsee schalten Hotlines für Hilfsanfragen frei. 

Von Sarah Stoffers

Werder (Havel)/Schwielowsee - Mehrere Kommunen in Potsdam-Mittelmark rufen zu nachbarschaftlicher Hilfe angesichts der Coronaepidemie auf. So versucht die Stadt Werder (Havel) mit einer ungewöhnlichen Aktion, auch Senioren ohne Internetzugang mit wichtigen Informationen zum Thema Coronavirus zu versorgen. Die Stadt auf ihrer Seite ein Schreiben vorbereitet, das jüngere Werderander ausdrucken und ihren älteren Nachbarn in den Briefkasten werfen sollen. 

Dort sind wichtige Telefonnummern, Anlaufstellen und Verhaltenshinweise zusammengefasst. "Für die Verbreitung des Senioren-Schreibens bitten wir um Ihre Mitwirkung", heißt es von der Stadt. "Wenn Sie einen oder zwei unmittelbare ältere Nachbarn haben, drucken Sie das Schreiben bitte aus und stecken es in den Briefkasten. Wir haben noch eine dringliche Bitte an Sie: Beschränken Sie sich auf Ihre unmittelbaren Nachbarn und vermeiden Sie den direkten Kontakt." Zu finden ist das pdf auf der Webseite der Stadt. 

CDU ruft zu Solidarität auf

In eine offenen Brief hat sich außerdem der Vorstand der Werderaner CDU an die Vereine und Organisationen der Stadt gewandt und darum gebeten, Solidarität zu zeigen, vor allem gegenüber den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Da viele Senioren die sozialen Medien nicht so sehr nutzen, wie andere Generationen, bittet die CDU zum Telefon zu greifen, um mit den älteren Bürgern der Stadt weiterhin in Kontakt zu bleiben. Vor allem mit denjenigen, die alleinstehend sind oder derzeit keinen direkten Kontakt zu ihren Familien herstellen können.

Kommunen schalten Hotlines für Nachbarschaftshilfe

Auch die Gemeindeverwaltung Schwielowsee hat sich auf ihrer Webseite an seine Gemeinde gewandt. Gemeinsam mit dem Familienzentrum möchte sie den besonders gefährdeten älteren Menschen und chronisch Kranken helfen. So soll Unterstützung bei alltäglichen Dingen wie etwa den Einkäufen, Fahrten, Besorgungen organisiert werden. Dafür stellt die Gemeinde zusammen mit dem Familienzentrum täglich von 9 bis 16 Uhr eine Hotline unter der Tel.: 033209/203911 oder 0173/2973567 sowie den Kontakt per E-Mail: fz-schwielowsee@shbb-potsdam.de zur Verfügung. Die Hilfsanfragen als auch die Hilfsangebote der Schwielowseer sollen so aufgenommen und miteinander verknüpft werden.

Auch die Gemeinde Michendorf ruft zur Solidarität auf. "Egal in welchem Ortsteil wir wohnen, ob Fresdorf, Stücken, Langerwisch, Wildenbruch, Wilhelmshorst oder Michendorf jeder von uns hat bestimmt jemanden in seiner Nachbarschaft, der Hilfe benötigt", teilte die Gemeindeveraltung auf ihrer Webseite mit. Um Hilfsanfragen wie auch Hilfsangebote zu bündeln, hat die Gemeindeverwaltung zusammen mit dem Familienzentrum, eine Hotline unter der Tel.: 0173/2945025 sowie unter der E-Mail-Adresse fz-michendorf@caritas-brandenburg.de geschaltet. Die Gemeinde möchte damit einen Helferkreis aufbauen. 

Kleinmachnows Gemeindemitarbeiter unterstützen Hilfesuchende

Ebenso hat die Gemeinde Kleinmachnow eine Hotline aufgebaut, die von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr, unter der Tel.: 033203/78 635 zu erreichen ist. "Zu diesen Zeiten können Sie mit meinen Kolleginnen und Kollegen telefonisch Ihren Unterstützungswunsch besprechen, wir helfen Ihnen gern", sagt Bürgermeister Michael Grubert (SPD). Die Unterstützung sei kostenfrei. 

Die helfenden Mitarbeiter des Gemeindeamtes seien verpflichtet, sich bei der Kontaktaufnahme auszuweisen, um einem möglichen Betrug vorzubeugen. Bürgermeister Grubert bittet daher alle, die ein Hilfegesuch stellen, sich an ihrer Haustür durch Vorlage des Ausweises zu versichern, dass die Hilfe auch wirklich von der Gemeinde Kleinmachnow kommt. 

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