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Corona-Impfung einer Seniorin in Potsdam.

© Andreas Klaer

Corona-Impfungen in Brandenburg: Jetzt kommt der „Turbogang“

Überall soll es schneller gehen - bei Über-80-Jährigen, Vorerkrankten, Lehrern und Kitaerziehern. Bis Ende September sollen 3,5 Millionen Dosen in der Mark verimpft sein.

Potsdam - In Brandenburg soll das Tempo bei den Corona-Schutzimpfungen deutlich beschleunigt werden. „Jetzt schalten wir in den Turbogang“, erklärte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kassenärztlicher Vereinigung Brandenburg (KVBB) und Deutschem Roten Kreuz (DRK).

Möglich und nötig wird das, weil Brandenburg nun größere Impfstofflieferungen erwarten kann: Allein bis 1. April 148.590 Dosen von Biontech, 13.200 von Moderna und 127.200 von Astrazeneca. „Alles, was da ist, wird im März vollständig verimpft“, sagte KVBB-Vizechef Holger Rostek.

Pro Woche 60.000 Impfungen geplant

Ab jetzt sollen pro Woche landesweit 60 000 Impfungen erfolgen. Und zwar an allen Flanken, bei den über 80-Jährigen, durch Vorerkrankungen gefährdeten Jüngeren, aber auch bei Kita- und Schulpersonal, wobei die Wege für die jeweiligen Impfberechtigten unterschiedlich sind. Ziel sei es, so Nonnemacher, dass bis 21. September 3,5 Millionen Schutzimpfungen erreicht werden, also 1,75 Millionen Brandenburger sich impfen lassen.

Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz.
Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz.

© Soeren Stache/dpa

Neu ist, dass das Personal von Schulen und Kitas nicht mehr allein in Impfzentren, sondern ab diese Woche zusätzlich auch in sechs Krankenhäusern geimpft werden kann: in Schwedt, Eberswalde, Eisenhüttenstadt, Senftenberg, Strausberg sowie am Potsdamer Oberlinhaus, das bevorzugt für Mitarbeiter von Förderschulen vorgesehen ist.

Neu ist auch, dass diese Woche im Rahmen eines KVBB-Pilotprojekts die ersten Impfungen direkt in vier ausgewählten Hausarztpraxen starten – in Bad Belzig, Senftenberg, Pritzwalk und Wittenberge, wobei das im März auf rund 50 Praxen erweitert werden soll. Das Angebot richtet sich aber nur an impfberechtigte bestehende Patienten der jeweiligen Arztpraxen. Damit sollen Erfahrungen für die geplante Ausweitung auf 1500 Praxen gesammelt werden.

Impfstoff-Transport noch ungeklärt 

Landesweit geplant seien ab April monatlich 440.000 Impfungen, ab Mai 520.000 Impfungen, so Nonnemacher. „Ohne großflächige Impfungen in den Praxen sind solche Zahlen nicht zu erreichen.“ Allerdings sind dafür der Transport des Impfstoffs und die Finanzierung durch den Bund nicht geklärt. Daher seien bisher nur Modellprojekte möglich.

Leere Fläschchen des Biontech-Impfstoffes.
Leere Fläschchen des Biontech-Impfstoffes.

© Klinikum Ernst von Bergmann

Die 24.500 Bewohner von Pflegeheimen landesweit sollten erst bis 15. Februar, zuletzt bis 28. Februar mindestens einmal geimpft sein, was nicht geschafft wurde. Für die Impfungen ist das Deutsche Rote Kreuz zuständig. Nach Auskunft des Brandenburger DRK-Chefs Hubertus C. Diemer sollen bis 5. März nun alle Pflegeheimbewohner ihre Erstimpfung haben, bis Ende März auch ihre Zweitimpfung. Das Programm, realisiert mit mobilen Teams, wird auf ambulante und teilstationäre Einrichtungen wie Senioren-WGs ausgeweitet. In den Pflegeheimen sei der mit den Impfungen nachweisbare Rückgang des Infektionsgeschehens beeindruckend, so Nonnemacher.

Damit das Management besser funktioniert, hat Brandenburg mit Carsten Saß, dem früheren Gesundheitsdezernent des Kreise Dahme-Spreewald, jetzt einen Impfbeauftragten. Es sei eine Herkulesaufgabe, sagte Saß. Er sehe seine Hauptaufgabe im „Matching der Partner“. Besonders die Kommunen stünden bereit.

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