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Caputh: Jetzt soll es blühen

Investor Lothar Hardt will nach Verzögerungen mit Caputher Mitte weitermachen

Von Eva Schmid

Schwielowsee - Ende der Zitterpartie: Nach einer rund einjährigen Verzögerung bei der Entwicklung der Caputher Mitte soll es nun zügig vorangehen. Das jedenfalls deutet Investor Lothar Hardt gegenüber dem Rathaus an. Am Mittwochabend informierte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) das Gemeindeparlament über den aktuellen Stand des größten Bauprojektes in der Gemeinde, das zuletzt ins Stocken geraten ist. Persönliche Gespräche mit Investor Lothar Hardt, der unter anderem in Dubai lebt, hätten Anfang Oktober stattgefunden.

Jetzt sei auch klar, dass Hardt am Blütenviertel, das hinter dem Rewe-Supermarkt in der Friedrich-Ebert-Straße entstehen soll, festhalte, sagte Hoppe auf PNN-Anfrage. Hardt habe eine klare Linie vorgegeben.

Noch wenige Monate zuvor wollte der Investor die sechs Hektar große Fläche, auf der rund 100 Wohneinheiten und Gewerbeflächen entstehen sollen, noch verkaufen. Im Gespräch war die Primus Unternehmensgruppe aus Neuruppin, einen kleineren Teil der Fläche wollte der Beelitzer Bauunternehmer Thomas Schielicke erwerben (PNN berichteten). Doch der Deal mit Primus platzte, zu den Gründen will sich keiner offiziell äußern, vermutlich lag es an unterschiedlichen Kaufpreisvorstellungen. Das Bauvolumen lag nach Angaben Hardts zuletzt bei rund 65 Millionen Euro. Hätte Primus übernommen, dann wäre die Zusammenarbeit mit dem renommierten Architekturbüro Graft auch aufgelöst worden. Graft – bekannt durch Bauten wie das City-Center von Las Vegas oder das „Vertical Village“ in Dubai – hatte selbst die Skeptiker dichter Bebauung von seinen Plänen in Caputh überzeugen können.

Die Berliner Architekten, die aufwendige Dach- und Fassadengliederungen für das Wohngebiet vorsehen, werden vorerst wohl bleiben. Laut Rathauschefin Hoppe hat sich Hardt einen Investor mit ins Boot geholt, das Zepter werde er aber weiterhin behalten. Den Namen des neuen Partners wollte Hoppe nicht nennen – auch aus Angst, dass Hardt sich womöglich wieder anders entscheidet.

Die Erschließung des Areals hat sich bisher in die Länge gezogen. Die Bautätigkeiten schliefen nach der Eröffnung des Rewe-Marktes ein. Angekündigte Baustarts wurden verschoben – auch, weil der Investor immer wieder neue Partner nannte, die ihn bei dem Projekt unterstützen würden. Vor der Primus-Unternehmensgruppe war die Rede von Seniosana, einem Bauträger für Seniorenresidenzen. Aus einer gemeinsamen Gesellschaft wurde dann aber doch nichts.

„Wir sind weiterhin optimistisch“, sagt Hoppe. Der Ablaufplan sei nun festgezurrt. Die rund einjährige Verzögerung, so schildert es Hardt, seien den Vorbereitungen zur Beseitigung von Altlasten im Boden geschuldet. Bereits im September vergangenen Jahres sei festgestellt worden, dass der Boden auf gut 5000 Quadratmetern komplett ausgetauscht werden müsse. Abstimmungsprobleme zwischen der Firma, die den Boden analysierte, und der kreislichen Abfallwirtschaftsbehörde haben sich laut Hardt in die Länge gezogen. Mittlerweile liegt dem Kreis aber ein Entsorgungskonzept vor. Hardt versprach gegenüber Hoppe, noch in diesem Jahr mit der Erschließung der Caputher Mitte anzufangen.

Das muss er auch, denn die Zeit läuft. Hat der Investor bis Ende 2017 die Straßen, Wege und Plätze auf dem Areal nicht fertig gebaut, dann kann die Gemeinde aus dem städtebaulichen Vertrag aussteigen. Dass es so weit kommen wird, davon will Hoppe derzeit nicht ausgehen. Das Gemeindeparlament muss noch grünes Licht für den Erschließungsvertrag geben, dann kann es losgehen. Einziges Manko, das dann noch bleibt, ist das Klinkerstein-Problem. Die Architekten wollten das neue Quartier eigentlich komplett mit den schicken Steinen auslegen lassen. Die aber haben sich auf dem Rewe-Parkplatz als wenig resistent gezeigt. Nun wird es Beton werden.

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