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Gewinnerin der Bürgermeisterwahl in Nuthetal: Amtsinhaberin Ute Hustig (Linke).

© Andreas Klaer

Bürgermeisterwahl in Nuthetal: Ute Hustig mit knapper Mehrheit wiedergewählt

Nur 75 Stimmen trennten die Amtsinhaberin von ihrer Herausforderin. Katrin Krumrey lag im Kernort Bergholz-Rehbrücke vorne.

Von Eva Schmid

Nuthetal – Nur 75 Stimmen trennen die beiden Kandidatinnen. Mit einer denkbar knappen Mehrheit von 50,9 Prozent ist Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) am Sonntag für weitere acht Jahre im Amt bestätigt worden. Ihre Herausforderin Katrin Krumrey kam auf 2118 Stimmen, das entspricht einem Anteil von 49,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,7 Prozent. 4337 Nuthetaler gaben ihre Stimme ab. 

Zwar zeigte sich bereits im Wahlkampf, dass Herausforderin Krumrey, unterstützt von CDU und SPD, die Favoritin in Bergholz-Rehbrücke ist, dem größten der sechs Ortsteile umfassenden Gemeinde. Hustig, die von der Listenvereinigung aus Linken, Grünen, Bürger für Nuthetal, Bürger Ortsteile Nuthetal und der Gemeindevertreterin der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt wurde, hatte ihre Unterstützer in den ländlicheren Ortsteilen. Aber auch hier konnte Hustig nicht wie bei der Wahl vor acht Jahren auf ganzer Breite punkten. Hatte sie damals noch in allen Ortsteilen einen Vorsprung, entschieden sich die Wähler in Fahlhorst und Tremsdorf nun mehrheitlich für Krumrey. In Tremsdorf lag Krumrey mit 66,7 Prozent weit vor Hustig, die dort auf 33,3 Prozent der insgesamt 108 abgegebenen Stimmen kam. Ähnlich sah es auch im kleinsten Nuthetaler Ortsteil Fahlhorst aus: Hier überholte Krumrey immerhin mit 15 Prozent der Stimmen die Bürgermeisterin. Doch es reichte am Ende für sie nicht. 

Hustig hat großen Vorsprung in Saarmund

Hustigs Sieg basiert auf dem Vorsprung in ihrem Heimatort Saarmund, ebenso stimmten 499 der 835 Briefwähler und damit 59,8 Prozent für die 54-jährige Amtsinhaberin. Das sei auch ihre Wahlkampfstrategie gewesen, sagte Hustig am Sonntag gegenüber den PNN, sie habe viele Menschen vorab zur Briefwahl bewegen wollen. Sie dankte den Nuthetalern für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. „Es geht jetzt um die weiterhin erfolgreiche Entwicklung der Gemeinde, zu der ich die CDU und SPD recht herzlich einlade.“ 

Dass sie sich in Bergholz-Rehbrücke wie schon vor acht Jahren in der Stichwahl gegen den parteilosen Rainer vom Lehn erneut geschlagen geben musste, verwundert Hustig nicht. Die Gründe, warum es dieses Mal nicht klappte, wolle sie noch analysieren, kündigte sie an. 

Krumrey will bei der Kommunalwahl wieder antreten

Herausforderin Krumrey sieht in ihrer knappen Niederlage indes „ein tolles Ergebnis“, das zeige, dass Kita und Schule den Nuthetalern nicht egal sei. Im Wahlkampf hat die 45-jährige Anwältin immer wieder betont, wie eng die räumlichen Verhältnisse in den kommunalen Einrichtungen seien, wie viele Kinder von wenigen Erziehern betreut werden müssten. Auch die Entwicklung des an den Bahngleisen zu Potsdam liegenden Industriegebiets namens Spezialbaugelände war eines ihrer großen Wahlkampfthemen. Das sei es auch, was die Menschen in Bergholz-Rehbrücke beschäftige. Dass letzten Endes Hustig das Rennen gemacht habe, kommentiert Krumrey so: „Sie hat Glück, dass sie den Amtsbonus hat.“ 

Krumrey will als langjährige Vorsitzende des Jugend- und Sozialausschusses im Gemeindeparlament weiterhin den Ausbau von Schule, Kitas und Hort voranbringen. „Das ist mein Auftrag.“ Sie kündigte an, sich im kommenden Jahr bei der Kommunalwahl erneut zur Wahl zu stellen. 

Hustig indes will als nächste Schritte einen Nachtragshaushalt aufstellen, um zwei Kunstrasenplätze in Bergholz-Rehbrücke und Saarmund zu finanzieren. Auch den versprochenen Radwegebau nach Philippsthal will sie unverzüglich angehen. Für das Platzproblem an der Otto-Nagel-Grundschule in Bergholz-Rehbrücke habe sie bereits einen externen Fachmann beauftragt, der der Gemeinde mögliche Lösungen unterbreiten soll. Die Ergebnisse wollte sie bisher aus dem Wahlkampf heraushalten und erst nach der Wahl präsentieren. 

Zuletzt hatten sich in Nuthetal Stimmen gemehrt, dass der Wahlkampf nicht fair abgelaufen sei. Die Stimmung zwischen beiden Lagern wurde in den letzten Wochen immer schlechter. 

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