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Am 1. September wird in Michendorf ein neuer Bürgermeister gewählt.

© Andreas Klaer

Bürgermeisterwahl in Michendorf: Grüne in Michendorf hoffen auf einen politischen Neuanfang

In Michendorf gibt es drei Bewerber für den Rathaus-Posten. Die Grünen verzichten auf einen eigenen Kandidaten - obwohl sie mit vielen Stimmen rechnen könnten.

Von Eva Schmid

Michendorf - Es brechen neue Zeiten in Michendorf an: Die Grünen werden die Bürgermeisterkandidatin Claudia Nowka (Bündnis für Michendorf) unterstützen. Das kündigte der Sprecher des grünen Ortsverbandes, Andree Halpap, am Samstag in einer Pressemitteilung an. „Selten war der politische Neuanfang in Michendorf so greifbar wie in diesen Wochen“, sagte Halpap. Die Ergebnisse der Kommunalwahl hätten neue Mehrheitsverhältnisse in der Gemeindevertretung gebracht. Viele neue engagierte Kommunalpolitiker würden jetzt die Geschicke Michendorfs mitbestimmen, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Sie alle hätten „keine Lust mehr auf die Fortsetzung der alten Grabenkämpfe“.

Wahlgewinner ist das Bündnis für Michendorf

Wie berichtet ist bei der Kommunalwahl die bisher stärkste Fraktion der CDU mit 17 Prozent nur noch auf dem dritten Platz gelandet. Wahlgewinner ist das Bündnis für Michendorf, das mit 19 Prozent stärkste Kraft wurde. Auf dem zweiten Platz landeten die Grünen mit 17,2 Prozent. Die SPD kam auf 10,4 Prozent, die AfD auf 10,9 Prozent. Die Grünen haben sich am Freitagabend mit zwei der insgesamt bisher drei Bürgermeisterkandidaten getroffen.

Zum Gespräch eingeladen wurden Claudia Nowka (BfM) und Martin Kaspar (SPD). Der dritte Kandidat ist der FDP-Ortschef Uwe Große-Wortmann. Er kündigte bereits im Februar vergangenen Jahres als erster seine Kandidatur an. Bei der Kommunalwahl erhielt er 67 Stimmen, wurde aber von den Grünen nicht eingeladen.

Claudia Nowka, Kandidatin für das Bündnis für Michendorf.
Claudia Nowka, Kandidatin für das Bündnis für Michendorf.

© SILBERLINSEN | Fotostudio Wilhelmshorst

Martin Kaspar, Kandidat für die SPD.
Martin Kaspar, Kandidat für die SPD.

© promo

Bei dem Treffen wollte die Partei ausloten, ob sie Nowka oder Kaspar für die Wahl am 1. September unterstützt oder doch jemanden aus den eigenen Reihen ins Rennen schickt. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, denn wir haben zwei starke und kompetente Kandidaten erlebt“, so Halpap nach dem Treffen.

Politischer Neuanfang erwünscht

Mit Nowka jedoch sei ein politischer Neuanfang am besten zu bewerkstelligen. Durch ihre langjährige Erfahrung als Kämmerin in Michendorf passe sie gut in die Verwaltung und könne sie führen, sagte Halpap. „Der entscheidende Punkt ist, dass sie anders als Reinhard Mirbach für eine offene Kommunikation steht. “ Sie hätte ein offenes Ohr und würde „nicht gleich blockieren“. Solche Eigenschaften seien wichtig, um im Rathaus als Chefin zu bestehen.

Auf die Frage, warum die Grünen keinen eigenen Kandidaten stellen, sagte Halpap den PNN: „Es macht keinen Sinn, das Feld weiter zu zersplittern.“ Zudem wäre die Alternative der Grünen keine bessere gewesen. Und das, obwohl die grüne Gemeindevertreterin Petra van Dorsten bei der Wahl Ende Mai mit 1024 die meisten Stimmen erhielt. Nowka kam auf 1007 Stimmen. Mirbach, der für die CDU als Spitzenkandidat ins Rennen ging, erhielt 995 Stimmen. Mirbach nahm sein Mandat übrigens nicht an und wird daher künftig auch nicht in der Gemeindevertretung sitzen – obwohl er das ab September eigentlich könnte.

CDU stellt keinen Kandidaten

Denn die Michendorfer CDU kündigte am vergangenen Freitag überraschend an, dass Mirbach, der bis vor Kurzem noch eine zweite Amtszeit anstrebte, nicht kandidieren wird. Noch bis Ende des Monats haben die Anwärter auf den Rathausposten Zeit, offiziell ihre Kandidatur einzureichen. Mirbach wird dies nun nicht tun. Zu den Gründen wollte er sich gegenüber der Presse nicht äußern. Er betonte, dass er gegen die CDU keinen Groll hege und sich weiterhin im Ortsverband aktiv beteiligen wolle. Bereits am Freitag zog er eine erste „Erfolgsbilanz“ und sprach von acht tollen Jahren.

Die CDU begründete die Entscheidung damit, dass sie Konsequenzen aus der Kommunalwahl ziehe. So stellen die Konservativen weder einen Bürgermeisterkandidaten auf, noch Vorsitzende in den Gemeindegremien. Ein Grund dafür, Mirbach nicht erneut ins Rennen zu schicken, seien auch die neuen Mehrheitsverhältnisse. Mehrheiten zu finden, wird in dem bunten Gemeinderat so oder so schwierig – egal welcher Kandidat das Rennen macht. 

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