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Bürgerdialog zum Hafen in Teltow: „Das bringt Leute in die Stadt“

Nur wenige Teltower äußerten ihre Meinung beim Bürgerdialog zum geplanten Hafen in Teltow.

Teltow - Nach anderthalbstündiger Diskussion sah Linke-Fraktionschef Reinhard Frank durchaus Chancen für den Weiterbau des Teltower Hafens. Seine Fraktion hatte Teltower Bürger unlängst zu einem Bürgerdialog zu dem Großprojekt eingeladen. Nachdem sich zuvor in den Medien vor allem Stadtverordnete Pro und Kontra gaben, sollte die Meinung der Teltower eingeholt werden. Nur eine Handvoll folgten der Einladung.

Er halte es für das tollste Teltower Projekt, erklärte Einwohner Thomas Hofmann und stellte klar, dass er damit nicht allein stehe. „In der Kita meiner Tochter gibt es viele, die das ähnlich sehe. Die freuen sich schon richtig darauf, endlich einen schönen Treffpunkt in der Stadt zu haben.“ Er sei zwar selbst kein Bootsbesitzer, fände es aber schön, wenn das geplante Restaurant eine Dachterrasse bekäme, um von dort den Booten zuschauen zu können. Eine bessere Alternative als den Hafen gebe es für diesen einstigen Schandfleck nicht. Sollten sich die Anhänger des Baustopps durchsetzen, würden Millionen versenkt, fürchtet Hofmann.

Teltower: Der Hafen solle nicht zu elitär geraten

Der Teltower Detlef Kempf meinte: „Es ist grundsätzlich gut, dass der Hafen gebaut wird.“ Nicht nur die Altstadt könne profitieren. Er hoffe nur, dass der Hafen nicht zu elitär gerate und auch kleine Bootsbesitzer anlegen könnten. Kay Kudell wünschte sich, dass vielleicht eine Segelschule oder ein Ruderverein angesiedelt werden. Und einige Bürger hoffen, dass Teltow mit der neuen Hafengastronomie einen größeren Saal bekommt, den man für Feiern mieten könne.

Einer, der sich auch auf den Hafen freut, ist Dieter Leßnau, Altstadt-Anwohner und Galerist: „So ein Sportboothafen bringt Leute in die Stadt und das tut Tourismus und Gewerbe gleichermaßen gut.“ Ein Hafen gehöre in eine Stadt, durch die ein Fluss ziehe und außerdem könne Teltow da schon auf Traditionen verweisen. Leßnau: „Meine Frau und ich, wir freuen uns schon auf die Eröffnung!“

Hafenbau als Alternative

Biomalz-Geschäftsführer Florian Lewens meint: „Der Hafen wird die ganze Stadt erheblich aufwerten. Damit können die Stadtväter endlich einen Kontrapunkt zu den Bausünden der Einkaufsmärkte in der Oderstraße setzen.“ Lewens mutmaßt, dass ein privater Investor diese Bausünden wahrscheinlich fortgesetzt hätte. Das Hafenprojekt sehe er als bessere Alternative. Finanzielle Unwägbarkeiten habe es schon beim Rathausbau gegeben, der mit acht Millionen veranschlagt worden sei, dann das Doppelte gekostet habe. „Heute kräht da kein Hahn mehr nach“, so Lewens.

Kirsten Graulich

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