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Brände in Neuendorf: 850 000 Euro Schaden durch Großbrände

Potsdam-Mittelmark - Die beiden Großbrände auf einem Lagerhallenkomplex in Neudendorf bei Niemegk haben einen Schaden von 850 000 Euro verursacht. Das geht aus einer Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Astrid Rabinowitsch hervor.

Potsdam-Mittelmark - Die beiden Großbrände auf einem Lagerhallenkomplex in Neudendorf bei Niemegk haben einen Schaden von 850 000 Euro verursacht. Das geht aus einer Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Astrid Rabinowitsch hervor. Demnach hätten allein die Lösch- und Sicherungsarbeiten 150 000 Euro gekostet. Die Beräumung des verkohlten Mülls, der seit Jahren in den Hallen lagert, würde noch mal geschätzte 700 000 Euro verschlingen. Allerdings könne der Landkreis erst einschreiten, wenn sich eine Gefahr aus den schmutzigen Hinterlassenschaften in den Hallen ergibt. Eine Bodenuntersuchung würde die Beräumung auf Steuerzahlerkosten bisher nicht rechtfertigen, eine aktuelle Prüfung des Grundwassers wird dieser Tage noch ausgewertet.

Wie berichtet, hatte der erste Großbrand in einer 50 mal 100 Meter großen Halle Ende November 2011 eine Woche lang Behörden und Feuerwehren in Atem gehalten. Zwischenzeitlich war es auch noch zu einer Massenkarambolage auf der in unmittelbarer Nähe verlaufenden A 9 wegen schlechter Sicht gekommen. Dabei waren zwei Menschen getötet und 16 verletzt worden. Daran sei jedoch der Nebel Schuld gewesen und nicht der Qualm des Großbrandes, unterstrich die Sprecherin des Landratsamtes, Andrea Metzler, gestern erneut. Sie trat auch Befürchtungen entgegen, dass während des Brandes gesundheitsgefährdende Stoffe in die Luft geschleudert worden seien.

Bei einem zweiten Feuer in der Nacht zum 2. Januar dieses Jahres hatte eine zweite, kleinere Halle zur Hälfte in Flammen gestanden, erst nach 15 Stunden konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Spätestens seitdem gehen die Behörden von Brandstiftung aus.

Zuständig für die Entsorgung der Altlasten, die über Jahre illegal in den Hallen angehäuft worden sind, ist der Eigentümer. Eine Strafanzeige gegen den früheren Betreiber der Hallen ist bereits vor Jahren gestellt worden, er sei sogar verurteilt worden, heißt es aus dem Landratsamt. Seit 2002 ist er jedoch insolvent. Der neue Eigentümer verfüge ebenfalls nicht über die Mittel, den Müll seines Vorgängers zu beseitigen. Immerhin: Diverse Altölfässer seien jetzt vorsorglich vom Gelände geschafft worden, damit diese von Feuerteufeln nicht als Brandbeschleuniger missbraucht werden können, wie Birgit Kusza, Leiterin des Fachdienstes Wasser, Abfall und Boden gestern erklärte. Zudem gebe es seit 2003 einen Evakuierungsplan für Neuendorf sowie eine spezielle Alarm- und Ausrückeordnung. Die ist nun bereits zwei Mal in der Praxis auf die Probe gestellt worden. Thomas Lähns

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