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Blütentherme: Zu teuer und zu groß

Kurz vor der Entscheidung zur Zukunft der Werderaner Therme am 4. Juli kritisiert die Opposition noch einmal die geplante Investition der Stadt. Was bemängelt wird:

Von
  • Eva Schmid
  • Enrico Bellin

Werder (Havel) - Die Stadt könne es sich nicht leisten, weitere 30 Millionen Euro in das Bad in den Havelauen zu stecken, dessen Gesamtkosten dadurch auf 50 Millionen Euro steigen, bekräftigten die Fraktion der Linken und der Grünen am Mittwoch noch einmal in einer gemeinsamen Presseerklärung.

„Unsere Kita- und Schulkapazitäten müssen dringend erhöht und vorhandene Einrichtungen modernisiert werden“, so Linke-Fraktionschef Peter Hinze. Zudem brauche die Stadt ein Verkehrskonzept und müsse die darin konzipierten Maßnahmen auch umsetzen. Finanziert werden sollten dies aus Rücklagen und nicht über Kredite. Die Rücklagen benötige die Stadt jedoch nun für die Therme.

„Die Maßnahmen konzentrieren sich nicht allein auf die Kernstadt, auch in den Ortsteilen sind viele dieser Entwicklungen dringend erforderlich“, betonte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Markus Altmann. Auch ein Familienzentrum, ein Jugendclub und weitere Begegnungsräume sollte die Stadt schaffen. „Wir sehen nicht, wie eine Luxustherme geplanter Größe das Typische von Werder unterstreicht“, heißt es weiter in der gemeinsamen Pressemitteilung. Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) hingegen verweist darauf, dass trotz des Thermenprojektes mehrere Millionen Euro in Schulen und Kitas investiert werden. Auch das Verkehrskonzept werde in den kommenden Monaten erstellt.

Wie berichtet will der neue Investor Andreas Schauer die Therme ausbauen und bis 2021 fertigstellen. In der Sitzung des Stadtparlaments am 4. Juli soll entschieden werden, ob der Vertrag mit dem aus Baden-Württemberg stammenden Investor unterzeichnet werden soll. Dass die Pläne, denen zufolge die Therme im Besitz der Stadt bleibt und für 30 Jahre an Schauer verpachtet wird, verwirklicht werden können, ist wahrscheinlich. Mit den Stimmen von CDU und Freien Bürgern werden voraussichtlich 17 von 28 Stadtverordneten für den Vertragsabschluss stimmen.

Unterdessen sammelt die Bürgerinitiative Stadtmitgestalter in einem Bürgerbegehren Unterschriften für einen Baustopp und ein transparenteres Verfahren. Die Werderaner Bürger sollten mehr Mitsprache beim Thermenprojekt bekommen, so eine zentrale Forderung. 734 Unterschriften sind bereits gesammelt worden. Das Bürgerbegehren wird von Linken und Grünen unterstützt.

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