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Biomalzspange in Stahnsdorf: Höhere Kosten, weniger Lärm

Teltow stimmt Stahnsdorfer Lärmschutzplänen an der Biomalzspange zu. Baubeginn im Oktober.

Teltow/Stahnsdorf - Mehr Schutz für die Anwohner der künftigen Biomalzspange: Um den Autolärm für die betroffenen Stahnsdorfer auf ein noch erträglicheres Maß herunterzufahren, wird die zwischen den beiden Gewerbegebieten TechnoTerrain und Technopark geplante Verbindungsstraße mit sogenanntem Flüsterasphalt überzogen. Die aus dem neuen Straßenbelag resultierenden Mehrkosten wird die Gemeinde Stahnsdorf tragen und zwar auch für das etwa 400 Meter lange Trassenstück auf Teltower Gebiet.

Insgesamt kommen für die lärmmindernde Deckschicht rund 16 000 Euro zusätzlich auf die Gemeinde zu, deren geschätzte Gesamtinvestition nach eigenen Angaben damit auf derzeit etwa 930 000 Euro anwächst.

Wie berichtet werden sich die beiden beteiligten Kommunen die Kosten für die neue Straße entsprechend der Streckenlänge auf jeweiligem Gebiet teilen. Demnach wird Teltow für sein 400 Meter langes Teilstück etwas mehr als 60 Prozent der Investition tragen, Stahnsdorf rund 38 Prozent. Dies gilt aber nicht für den Lärmschutz. Sowohl für die geplante vier Meter hohe und 120 Meter lange Lärmschutzwand vor einzelnen Grundstücken der Stahnsdorfer Wohnsiedlung, die hinter dem Kreisel Saganer Straße an die Trasse grenzen, als auch den lärmmindernden Fahrbahnbelag muss Stahnsdorf allein aufkommen. „Da die Planfeststellungsbehörde einen zusätzlichen Lärmschutz für nicht erforderlich hält, kann die Stadt Teltow dafür auch keine Finanzmittel zur Verfügung stellen“, erklärte dazu Teltows Stadtsprecher Jürgen Stich. Teltows Anteil liege derzeit bei etwa 1,2 Millionen Euro.

Wie berichtet hatte der Anfang 2017 erteilte Planfeststellungsbeschluss vor allem in Stahnsdorf für Aufregung gesorgt. Eine Stahnsdorferin klagte, auch eine Bürgerinitiative gründete sich, weil sich die Anwohner durch die ihrer Meinung nach zu kurze Lärmschutzwand nicht ausreichend geschützt sahen. Die Prognosewerte für den erwarteten Autoverkehr seien fehlerhaft. Die Straße werde deutlich stärker befahren sein, als es in dem Beschluss steht, monierten sie. Teltow hält jedoch bis heute unnachgiebig an der erteilten Plangenehmigung und den darin getroffenen Entscheidungen fest.

Nachdem die Forderung der Anwohner nach mehr Lärmschutz zunächst verhallte, nahm die Diskussion zuletzt in der Stahnsdorfer Gemeindevertretung aber immer mehr Fahrt auf. Neben einer Verlängerung der Lärmschutzwand wurden verschiedene Varianten diskutiert, wie die Anwohner noch besser geschützt werden könnten. Dazu zählte unter anderem der lärmmindernde Fahrbahnbelag, der von der CDU-Fraktion vorgeschlagen worden war. Nachdem die Stahnsdorfer Gemeindevertreter bereits Ende Juni den Beschluss gefasst hatten, die Nachbarkommune um Zustimmung für die geänderten Pläne bei dem gemeinsamen Bauprojekt zu bitten, stimmten Teltows Stadtverordnete jüngst dem Vorhaben einstimmig zu. Ein ebenfalls von der CDU ins Spiel gebrachtes nächtliches Tempolimit wird es indes nicht geben. Nach Angaben der Stahnsdorfer Gemeindeverwaltung sei es nicht möglich, die Geschwindigkeit auf der als innerörtlicher Hauptverbindungsstraße mit Tempo 50 auszuschildernden Trasse wie gewünscht auf ein Tempo von 30 Kilometern pro Stunde zu reduzieren. Dies sei nicht förderfähig und könnte dazu führen, dass das Land Brandenburg die für den Bau bewilligten Gelder zurückfordere.

Laut Teltows Stadtsprecher läge inzwischen der Fördermittelbescheid vor. Danach werde die Straße mit Mitteln aus dem kommunalen Förderprogramm des Infrastrukturministeriums in Höhe von 500 000 Euro bezuschusst. Noch in diesem Monat soll der Bau der seit etwa einem Jahrzehnt in der Region gewünschten Entlastungsstraße ausgeschrieben werden, im Oktober, so sei es derzeit geplant, soll Baustart sein. S. Schuster

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