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Beelitzer haben in dieser Saison zu wenig Helfer: Bauern können nicht jeden Spargel ernten

Beelitz - Brandenburgs Spargelbauern suchen händeringend Erntehelfer. „Das Problem wird immer drängender.

Beelitz - Brandenburgs Spargelbauern suchen händeringend Erntehelfer. „Das Problem wird immer drängender. Es fehlen Leute, die sonst immer kamen“, sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Vereins Beelitzer Spargel und Geschäftsführer von Jakobs Spargelhöfen in Beelitz. Allein in seinem Betrieb seien von 350 bestellten Saisonarbeitern aus Polen und Rumänien 85 nicht gekommen. Viele seiner Kollegen hätten in dieser Saison bereits Flächen stillgelegt, weil Mitarbeiter zur Ernte des Gemüses fehlten. Auf 15 seiner insgesamt 250 Hektar werde diesmal kein Spargel gestochen.

Mittlerweile müssten die Bauern mit anderen Branchen wie dem Bau konkurrieren, wo ebenfalls Arbeitskräfte gefragt seien, sagte er. Dort gebe es oft mehr als den bei der Spargelernte gezahlten Mindestlohn von 9 Euro. „Wir können nicht mehr zahlen, weil wir die Lohnausgaben nicht auf die Preise umlegen können“, sagte er.

Jakobs beklagte den seit einigen Jahren anhaltenden Preisverfall angesichts der guten Ernte. Im Großhandel würden etwa 2 Euro pro Kilogramm an den Erzeuger gezahlt. „Damit kann nicht kostendeckend gearbeitet werden“, sagte der Landwirt. Trotz der guten Ernte werden einige Bauern mit Verlusten aus der Saison gehen, befürchtet er. Wer keine eigene Vermarktungsstrategie habe und nur auf den Handel angewiesen sei, werde nicht gut über die Runden kommen.

In Brandenburg bauen knapp 100 Betriebe Spargel auf knapp 4900 Hektar an. Im Vorjahr wurden 22 000 Tonnen des kalorienarmen Gemüses geerntet, die bislang höchste Menge seit 1991. dpa

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