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Bauarbeiten Potsdamer Allee Straße Stahnsdorf Pflaster.

© A. Klaer

Baustelle Potsdamer Allee: Anwohner fordern mehr Intensität

Die Bauarbeiten in der Potsdamer Allee in Stahnsdorf kommen nur schleppend voran, sagen Anwohner. Doch laut Kreisstraßenbetrieb arbeiten die Firmen mit aller möglichen Kraft.

Stahnsdorf – Autofahrer und Anlieger sind überzeugt: Es könnte mit dem Bau der Potsdamer Allee in Stahnsdorf alles etwas schneller gehen. Würden die Bauarbeiter nur etwas mehr ranklotzen, könnte die Straße schon bald fertig sein, glauben sie. So forderte etwa der Kleinmachnower Jürgen Lemke, der den Bau von Beginn an begleitet, von den Baufirmen mehr Elan und Intensität. "Es darf und kann nicht sein, dass bei einer so wichtigen Durchgangsstraße die Kräfte nicht konzentriert werden, um sie schnellstmöglich fertig zu stellen", beklagte er gegenüber den PNN.

Auch in den sozialen Medien wird eifrig über den Baufortschritt diskutiert. Vor allem Pendler, die morgens und nachmittags auf den Umleitungsstrecken im Stau stehen, hoffen, dass sich die Situation entspannt, wenn erst der Bauabschnitt am Bäkedamm vollendet und die Sperrung bis Wannseestraße wieder aufgehoben ist. Es werde ja nicht nur in Stahnsdorf gebaut, erklärt Jürgen Lemke und verweist auf die Teltower Ruhlsdorfer Straße, die auch noch nicht fertig ist. Zudem werde mit der Biomalzspange und der Landesstraße 77neu bald noch mehr gebaut.

Drei Gewerke mit mehreren Kolonnen tätig

Die baubeteiligten Firmen, eine Arbeitsgemeinschaft aus Eurovia VBU GmbH, TRP Bau und Strabag AG, verweisen in der Sache an den Landkreis als Auftraggeber. Dieser wiederum bescheinigt allen eine durchaus intensive Bautätigkeit. "Alle arbeiten daran, das Vorhaben schnell und mit hoher Qualität abzuwickeln", sagt Jan Bergler, Leiter des mittelmärkischen Kreisstraßenbetriebs. Momentan würden drei Gewerke mit mehreren Kolonnen auf der Baustelle tätig sein, auch befinde sich der Bau im Zeitplan. "Es bleibt ein wichtiges Etappenziel, dass der Bäkedamm und der Kreuzungsbereich Wilhelm-Külz-Straße / Wannseestraße Anfang nächsten Jahres wieder zu befahren sind", erklärte er.

Wie berichtet hatte der Kreisstraßenbetrieb im Juli mit den Arbeiten an der ehemaligen Landesstraße begonnen, die auf einer Länge von 2,5 Kilometern beginnend ab der Kreuzung Stahnsdorfer Hof bis zum Ortsausgang nach Potsdam ausgebaut und zudem verkehrsberuhigt werden soll. Dabei wird die Fahrbahn auf je eine Spur pro Richtung verengt, die Ampeln weichen neuen Kreisverkehren. Zudem wird die Straße begrünt und mit einem teils überfahrbaren Mittelstreifen versehen. Zurzeit befindet sich der erste von zwölf Teilabschnitten im Bau. Dazu wurde zunächst der Bäkedamm, der hinter dem Stahnsdorfer Hof beginnt, zwischen den Einmündungen Schleusenweg und Wannseestraße für Autos voll gesperrt. Bis voraussichtlich Ende des Jahres werden diese über die Lindenstraße und den Güterfelder Damm umgeleitet.

Trinkwasserleitungen und Regenwasserkanal werden angelegt

Derzeit werde vor Ort die Trinkwasserleitung neu verlegt, erläutert Jan Bergler. Dazu müsse sorgsam geprüft werden, ob sie dicht und keimfrei ist. "Eine Beschleunigung der Arbeiten ist hier daher nicht möglich", so der Leiter des Straßenbaubetriebs. Zeitgleich seien im Bäkedamm für die Regenwasser-Anlage die Spundwände gesetzt und das Grundwasser abgesenkt worden. Die Anlage werde dieser Tage eingesetzt. Wo es vom Bauablauf her möglich ist, werden auch bereits Fahrbahnborde gesetzt und Stellplätze gepflastert, so Bergler. Der reine Straßenbau beginne aber erst, wenn die Arbeiten an den Trinkwasserleitungen abgeschlossen sind und der Regenwasserkanal samt Schächten und Straßenabläufen bis zum Abschnitt Schleusenweg installiert ist. Im Kreuzungsbereich Wannseestraße/Wilhelm-Külz-Straße seien zudem alte Leitungen vorgefunden worden, das habe die Arbeiten vorübergehend erschwert. Sie mussten umverlegt, neue Leitungen und Schächte angepasst werden.

Mehrschichtbetrieb mangels Personal nicht möglich

Zur Intensität der Bauarbeiten hätte der Kreisstraßenbetrieb bereits vorab darüber informiert, dass ein Schichtbetrieb praktisch nicht möglich sei. "Der Einsatz von zwei oder mehr Schichten ist kontraproduktiv, da einerseits die Lärmbelästigung in den frühen Morgen- und Nachtstunden deutlich ansteigen würde, was niemand möchte und zudem auch nicht zulässig wäre", so Bergler. Darüber hinaus würden derzeit in einem sehr begrenzten Bereich bereits drei Gewerke mit mehreren Kolonnen vor Ort sein, weitere Leitungsbetriebe seien noch in den Bauablauf zu integrieren. Auch deshalb sei ein Mehrschichtbetrieb nicht realisierbar. Zudem fehle es aufgrund der Vielzahl an Bauvorhaben im Land dafür auch an Personal, so der Behördenleiter.

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