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Seit Jahren wurde um den Erhalt des zum ehemaligen Gutshof gehörigen Parks gekämpft.

© Manfred Thomas

Baumfällungen im Sabersky-Park in Teltow: Forstbehörde droht mit Sanktionen

Noch fressen sich die Bagger durch den Wald im Sabersky-Park. Stadt und Behörden sind aber alarmiert.

Teltow - Nach den massiven Baumfällungen im Sabersky-Park in Teltow-Seehof hat sich am Montag die Verwaltungsspitze der Stadt Teltow eingeschaltet. Bürgermeister Thomas Schmidt und Teltows Baubeigeordnete Beate Rietz (beide SPD) versuchten zunächst einen Stopp der Abrissarbeiten zu erreichen. Aufhalten konnten sie die Bagger bisher aber nicht. Nach Angaben des Leiters der Oberförsterei Potsdam, Holger Hendtke, sei den Flächeneigentümern offiziell genehmigt worden, das Areal aufzuforsten. Die Untere Forstbehörde habe am Montag noch keinen Anlass gesehen, die Arbeiten zu unterbinden. Jedoch habe sie das beauftragte Unternehmen und einen Vertreter der Eigentümer noch einmal ausdrücklich auf das Landeswaldgesetz hingewiesen, wonach mindestens 40 Prozent des Baumbestandes zu erhalten seien, erklärte Hendtke den PNN. Um dies überprüfen zu können, wurden Luftbilder gemacht, sagte Teltows Stadtsprecher Jürgen Stich. Werde ein Verstoß nachgewiesen, drohen Sanktionen. Neben einer Ordnungsstrafe müssten die Eigentümer damit rechnen, dass das Holz beschlagnahmt wird.

Kahlschlag nach Ansicht der Anwohner schon erfolgt

Der Teltower Wolfgang Köhn, der sich bereits am Sonntag zu den Fällungen geäußert hatte, blieb auch am Montag bei seiner Einschätzung. Er glaubt, dass ein nach Landeswaldgesetz verbotener Kahlschlag bereits erfolgt sei: "Im zentralen Bereich hat eine derart umfangreiche Auslichtung stattgefunden, dass zumindest ich sie als Kahlschlag bezeichnen würde", sagte er. Auch Jeannette Paech von den Piraten, die sich zwischenzeitlich ebenfalls ein Bild vor Ort machte, reagierte empört: "Wir brauchen den Waldbestand in Teltow, um frische Luft atmen zu können." Zudem sei es nicht hinnehmbar, "wenn der Eigentümer mit einer Baumfällaktion am Wochenende vollendete Tatsachen schaffen will".

Wie Paech glauben auch einige Anwohner, dass die Waldbesitzer, bereits Bauvorbereitungen für das Areal träfen. Wie berichtet streiten Stadt und Eigentümer seit Jahren um den ehemaligen, an der Lichterfelder Allee gelegenen Park. Bereits an den angrenzenden Flächen, des mittlerweile mit hohen Bäumen bewachsenen Areals, waren in den vergangenen Jahren mehrere Wohnhäuser entstanden. Um zu verhindern, dass auch das Waldstück bebaut wird, hatte die Stadt Teltow die Fläche zuletzt mit einem Grünordnungsplan belegt. Der Flächennutzungsplan sah für den Sabersky-Park bereits Wald vor. Wie Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger auf eine im September gestellte Anfrage des Landtagsabgeordneten Benjamin Raschke (Bündnis 90/Die Grünen) hervorhob, sei eine Bebauung in dem Fall ausgeschlossen. Laut Holger Hendtke bliebe der Wald auch Wald, wenn der Flächeneigentümer tatsächlich zum Kahlschlag ansetzt. Dann müsste das Areal wieder aufgeforstet werden, sagte er. 

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