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Baumblütenfest in Werder: Blütenfest für Profis

Tipps rund ums Blütenfest: Wann sich der Besuch am meisten lohnt, wie man hin kommt und was man beim Obstwein-Konsum beachten sollte.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel) - Tausende Besucher werden ab Samstag zum Werderaner Baumblütenfest strömen. Die PNN geben Tipps für den gemütlichen Festbesuch.

KAMPFTAGE MEIDEN

Sie wollen zum Baumblütenfest, wissen aber noch nicht, wann? Fahren Sie Mittwoch oder Donnerstag! Während sich die Massen an Wochenenden, dem Brückentag oder dem 1. Mai übers Festgelände schieben, haben Sie dann Platz. Am Mittwoch wird es ab 15 Uhr auf der Bühne am Markt folklorig, wenn sich Werderaner Vereine, Schulen und Kitas präsentieren. Zudem gibt es Ermäßigungen bei den Fahrgeschäften. Abends kann es Ihnen sogar passieren, dass das Kettenkarussell auf der Insel sich nur für Sie dreht und Sie allein den Blick über Brücke, Mühle und die beiden Kirchen genießen können. Auch am Donnerstag dürfte es nur für das Konzert von City um 20 Uhr voll auf der Insel werden.

DIE BLÜTE PER FAHRRAD

Über den Obstpanoramaweg radeln und ab und zu auf den blühenden Plantagen einen Wein trinken – so wird das Baumblütenfest gemütlich. Wer aber nicht schon nach Werder radeln kann, sondern mit dem Zug kommt, hat spätestens am Bahnhof Stress: Wenn sich nach der Ankunft des RE1 hunderte Fahrgäste durch die Unterführung am Bahnhof in die Innenstadt zwängen, kann man mit Rad schon verzweifeln. Die bessere Alternative: Fahren Sie von Potsdam oder Michendorf aus mit der oft leeren RB23 zum Bahnhof Caputh-Schwielowsee. Am Bahnsteig links über den Bahnübergang aus Caputh raus und auf dem Radweg immer am schönen Schwielowsee entlang bis Petzow, wo der Obstpanoramaweg beginnt. Den kann man bis Derwitz folgen – Vorsicht an unübersichtlichen Kurven, zum Fest fahren auch Busse auf dem Weg. Am Denkmal für Flugpionier Otto Lilienthal vorbei geht es nach Krielow und an der Landstraße links bis zum Bahnhof Groß Kreutz. Die Strecke ist 27 Kilometer lang, in Groß Kreutz kommt man zumindest eine Station vor den Werderaner Massen in den RE1.

IN RUHE AUF DIE INSEL

Am Wochenende auf die Insel, ohne sich mit den Besuchermassen über die Brücke schieben zu müssen: Das geht per Schiff. Zwar dauert es gut zehn Minuten, bis alle Fahrgäste das volle Schiff in Werder verlassen haben. Doch das Publikum ist von der ab Potsdam gut eine Stunde dauernden Fahrt entspannt, auf dem Steg bleibt es meist ruhig. Hin- und Rückfahrt mit der Weissen Flotte kosten 15 Euro pro Person. Auf der Insel selbst kommt man meist auch an den Hauptfesttagen gut durch, die Brücke zum Festland ist der Knackpunkt. Da muss man aber gar nicht hin: Am Markt sowie an der Regattastrecke ist immer was los. Und Entspannung gibt’s im direkt am Wasser gelegenen Obstgarten von Frank Wache, etwa hundert Meter rechts vom Schiffsanleger.

WENIGER REUE NACH DEM WEIN

Beim Obstwein ist Vorsicht geboten: Zwischen 9 und 16 Prozent schwankt der Alkoholgehalt der Sorten. Wer bei den Klassikern Erdbeere, Sauerkirsche oder Johannisbeere bleibt, liegt sicher im Mittelfeld. Probieren Sie nicht zu viele Sorten, da man dadurch meist mehr trinkt, als man will. Zwischendurch gut essen und Wasser trinken muss ohnehin sein. Wichtig ist, auch auf Plantagen immer mal kurz aufzustehen: Schon manchem hat es die Beine weggehauen, weil er zwischen den Baumreihen auf der Bierzeltgarnitur sitzend den Alkohol nicht gemerkt und mehr als eine Flasche Obstwein getrunken hat. Die sollte man übrigens immer unter die Bank stellen, damit sie auch an warmen Tagen kalt bleibt. Enrico Bellin

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