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Potsdam-Mittelmark: Baubeginn am Güterfelder Eck

Ortsumfahrung Güterfelde: Verkehrschaos befürchtet / Neue Initiative fordert sofortigen Lückenschluss

Stahnsdorf - Die Bauvorbereitungen für das erste Teilstück der Güterfelder Ortsumfahrung haben begonnen. Am Güterfelder Eck sollen in einigen Wochen die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt losgehen, erklärte der Sprecher des brandenburgischen Verkehrsministeriums, Lothar Wiegand, gestern gegenüber den PNN. Ein neuer Brückenanschluss soll die Nuthe-Schnellstraße auf die nördlich von Güterfelde geplante Umfahrung führen – das letzte fehlende Teilstück der neuen Landesstraße 40 in Richtung Schönefeld. Wann dort die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt beginnen, ist weiter offen. Gegen den Bau dieses Teilabschnitts wird geklagt.

Viele verkehrsgeplagte Güterfelder haben lange auf den bereits im Januar versprochenen Baubeginn gewartet, sagt Ortsbürgermeister Dietrich Huckshold (Wir Vier). Nun fürchtet er jedoch, dass sich mit dem Baustart das Verkehrschaos im Ort noch verschlimmern wird. Gegenüber den PNN warnte er gestern vor einem Beginn des Lückenschlusses am Güterfelder Eck. Seine Bedenken: Schon die vierspurige Umgehung aus Richtung Schönefeld endet bislang östlich von Güterfelde wenige hundert Meter vor dem Ortsschild. Wie durch ein Nadelöhr werden täglich tausende Fahrzeuge durch das Dorf geführt. Gleiches könnte nun auch auf westlicher Seite des Dorfes aus Richtung Potsdam passieren, für die Umgehung soll die Kreuzung am Güterfelder Eck zwischen Schnellstraße und Potsdamer Allee komplett umgestaltet werden. Statt durch Stahnsdorf werden die Fahrzeuge dann auf die neue Umfahrung direkt Richtung Güterfelde gelenkt (siehe Grafik). Solange die Ortsumgehung nicht fertig ist, rollt der Verkehr dann zusätzlich auch von dieser Seite durchs Dorf. „Das hält kein Mensch aus“, befürchtet Huckshold.

Im Verkehrsministerium ist man sich des Problems bewusst. Von Anfang an sei geplant gewesen, mit den Arbeiten am Güterfelder Eck zu beginnen, sagte Sprecher Wiegand. „Wir sollten erst einmal sehen, ob alles so schlimm wird wie befürchtet.“ Jedes Straßenbauprojekt sei mit „Einschränkungen“ verbunden, so Wiegand. Wann die Bagger für den zweiten Bauabschnitt anrücken, sei von den Verhandlungen vor Gericht abhängig.

Bis Mitte Oktober wolle das Land eine Stellungnahme zum jüngst eingereichten Eilantrag zweier Mitglieder der Bürgeriniative „Contra Nord“ vor Gericht abgeben. Der Verhandlungstermin ist weiter offen. Der erste Bauabschnitt sei nicht von der Klage betroffen, so Wiegand. In den nächsten Wochen könne deshalb mit dem Brückenbau begonnen werden.

Während eine Bürgeriniative die Klagen gegen den zweiten Bauabschnitt unterstützt, fordert eine unlängst gegründete neue Initiative jetzt die sofortige Realisierung der Ortsumgehungsstraße. „So kann es nicht mehr weitergehen“, sagte Gründungsmitglied Cornelia Schütz gegenüber den PNN und hat zu einer Demonstration aufgerufen. Die ersten 20 Rückmeldungen habe sie bereits gesammelt. Ein Datum für die Demo steht noch nicht fest. Tobias Reichelt

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