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Bauausschuss gegen Gewog-Pläne: Dämpfer für Michendorfs Bürgermeister

Der Michendorfer Bauausschuss hat die Bebauung mit preisgünstigen Wohnungen auf einer zentralen Fläche in Wilhelmshorst abgelehnt.

Michendorf - Der Streit um die Gewog geht weiter: Auf große Ablehnung stieß am Donnerstagabend im Michendorfer Bauausschuss ein geplantes Bauvorhaben der Gewog in Wilhelmshorst. An der Ecke Peter-Huchel-Chaussee/An der Aue sollen nach dem Willen des Michendorfer Rathauses „Wohnungen für generationengerechtes und sozialverträgliches Wohnen“ entstehen. Es wäre der erste Schritt der Gewog, in Michendorf aktiv zu werden, zu zeigen, was das kommunale Wohnungsbauunternehmen der Gemeinde zu bieten hat.

Doch zu diesem ersten Schritt wird es womöglich gar nicht erst kommen: Denn fünf der sechs Mitglieder stimmten gegen den Antrag, der Wilhelmshorster Ortschef Gerd Sommerlatte (FBL/UWG) enthielt sich. Interessant dabei ist, dass selbst diejenigen, die noch im Oktober für den Gewog-Anschluss votierten, jetzt Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) und seiner Vorlage einen Strich durch die Rechnung machen. So stimmten auch Marion Baltzer und Andreas Henning (beide CDU) gegen den Antrag.

Dabei scheiterte zunächst nur knapp ein weiterer Antrag auf Aufstellung des Bebauungsplans. Der Beschlusstext sah im Gegensatz zum ursprünglichen vor, dass die Gemeinde von den Planungskosten komplett entlastet wird. Diese werden derzeit auf etwa 12.000 Euro geschätzt. Die Kosten sollten, so der Antrag, im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages der Gewog auferlegt werden. Für dieses Beschlusspaket wiederum stimmten Marion Baltzer und Andreas Henning (beide CDU) sowie Gerd Sommerlatte (FBL/UWG). Die anderen Ausschussmitglieder votierten dagegen. Ein weiterer Antrag, ohne die Klausel mit der Kostenübernahme, fiel jedoch durch. Die Gegner des Bauvorhabens argumentieren unter anderem damit, dass die betreffende Fläche frei bleiben solle, um an dieser zentralen Stelle im Ort Gemeinschaftsveranstaltungen durchführen zu können. Gegenwärtig ist dort noch in einem Containerbau eine Kita untergebracht. Michendorfs Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU), der in der Vergangenheit den umstrittenen Beitritt Michendorfs zur Gewog umgesetzt hatte, sieht dies jedoch anders und favorisiert an dieser Stelle Wohnungsbau. Gegenüber den PNN betonte er, dass sich die Bebauung der Umgebung anpassen würde und intensiv mit dem Ortsbeirat und im Gemeindeparlament abgestimmt werde.

Volker-Gerd Westphal (SPD) sprach sich am Donnerstag im Bauausschuss generell gegen eine Bebauung der Fläche mit Geschosswohnungen aus. „Das erschreckt die Wilhelmshorster.“ Und er prophezeite: „Da wird es eine große heftige Gegenwehr geben.“ Der Ausschussvorsitzende Andreas Henning mahnte in der mehrere Stunden andauernden Debatte jedoch, man dürfe die sozialen Vorteile nicht außer Acht lassen, die mit der Bebauung verbunden wären. Schließlich benötige man solche Wohnungen, wie sie die Gewog auf dem Areal bauen soll.

Volker Wiedersberg (Grüne) wiederum übte massive Kritik an dem von Mirbach vorgeschlagenen Prozedere zur Erstellung des Bebauungsplans. Denn das Rathaus empfiehlt die Durchführung eines beschleunigten Verfahrens. Wiedersberg sieht darin den Versuch der Verwaltung, die Bürgerbeteiligung möglichst gering zu halten. Dies sei „politischer Selbstmord“.

Im Vorfeld der Sitzung hatte der Wilhelmshorster Michael Sauer, der für den Ortsbeirat kandidieren will, eine schriftliche Stellungnahme im Ort verbreitet, in der er vor der Bebauung des Grundstücks warnt. Eine Aufwertung des Ortszentrums werde mit Mehrparteien-Wohnhäusern verhindert. Das Vorhaben wird die politischen Gremien indes weiter beschäftigten – so als nächstes am 18. März den Hauptausschuss.

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