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Prächtig. Die Villa Bursch in der heutigen Max-Sabersky-Allee 4.

© Archiv Bergner

Ausstellung zum Auftakt des Jubiläumsjahres: Wilhelmshorst feiert 111 Jahre

Wilhelmshorst – Der eine wollte verkaufen, der andere war für das Schöne zuständig. Zwei Berliner machten Wilhelmshorst Anfang des 20.

Von Eva Schmid

Wilhelmshorst – Der eine wollte verkaufen, der andere war für das Schöne zuständig. Zwei Berliner machten Wilhelmshorst Anfang des 20. Jahrhunderts zu dem, was es heute noch ist: Eine Waldgemeinde mit zum Teil architektonisch besonders schönen Häusern, vielen Kiefern und vielen Gartenzäunen. An die Gründung der vor 111 Jahren entstandenen Landhauskolonie erinnert eine Ausstellung der Freunde und Förderer der Wilhelmshorster Ortsgeschichte, die am morgigen Samstag eröffnet wird.

Als Auftakt für das Jubiläumsjahr wird der Verein um den Historiker Rainer Paetau die einstigen Parzellierungspläne ausstellen. Wer denkt, dass das trockene Materie ist, der irrt. An den Plänen könne man gut erkennen, wie unterschiedlich die zwei Gründerväter, der Projektentwickler Wilhelm Mühler und der Architekt Albert Gessner, Wilhelmshorst erschlossen haben. Mühler war Kaufmann und brachte recht erfolgreich den Norden des Ortes an den Mann. Gessner war Architekt und entwarf ganze Straßenzüge, Plätze und die Irisseeterrassen gleich mit dazu. Er habe von der damaligen Landhausbewegung viel verstanden, so Historiker Paetau.

Wilhelmshorst sei entstanden, weil es an der Eisenbahnstrecke zu Berlin liegt und weil es eine gute Nähe zu Potsdam hat, so Paetau weiter. Der erste, der am Platz sein Haus baute, war 1905 Mühler. Der fortan die Städter per Kutsche vom Michendorfer Bahnhof abholte und mit ihnen über die sandigen Pisten der jungen Kolonie kutschierte, da Wilhelmshorst erst später einen eigenen Bahnhof bekam. Er schwärmte und warb von seiner grünen Entdeckung. Interessant sei auch, wer damals herauszog. Waren es anfangs reiche Berliner, die große Landhäuser erbauen ließen, siedelten sich später auch Künstler an. Mit der Inflation in den 20er-Jahren kam eine neue Bewohnerschaft: „Es waren viele einstige kaiserliche Offiziere und Beamte, die aus der Großstadt und ihren Wirren der Weimarer Republik flohen.“

Und auch die Geschichte wie Wilhelmshorst zu seinem Namen kam, wird in der Ausstellung erzählt. So besagt eine Legende, dass Projektentwickler Wilhelm Mühler sich selbst zu Ehren und in Anlehnung an das Nest eines Greifvogels die Waldkolonie zu Wilhelmshorst benannte. 

Die Ausstellung zur Gründung der Landhauskolonie wird am Samstag um 16 Uhr im Gemeindezentrum Wilhelmshorst, Dr. Albert-Schweitzer-Str. 9- 11, eröffnet. Am 25. März ist die Ausstellung von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

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