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Auf dem Gelände der künftigen Landesgartenschau haben Archäologen die Überreste einer uralten Begräbnisstätte gefunden.

© Stadt Beelitz

Ausgrabungsfund in Beelitz: Uralte Urnengräber auf Laga-Gelände entdeckt

Archäologen haben auf dem Gelände der Landesgartenschau 2022 in Beelitz 2700 Jahre alte Überreste einer Begräbnisstätte gefunden.

Von Sarah Stoffers

Beelitz - Auf dem Gelände der Landesgartenschau in Beelitz haben Archäologen Urnengräber aus der Eisenzeit gefunden. Sie deuten darauf hin, dass es an der Stelle bereits vor circa 2700 Jahren eine Siedlung gegeben haben muss. 

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Der Archäologe Michael Böhm (rechts) mit Ausgrabungshelfer Felix Neubert.
Der Archäologe Michael Böhm (rechts) mit Ausgrabungshelfer Felix Neubert.

© Stadt Beelitz

Keramikscherben, Holzkohle und Knochenfragmente

Wie Stadtsprecher Thomas Lähns am Samstag mitteilte, sei der Fund bei Bodenuntersuchungen im Vorfeld des Wegebaus am künftigen Haupteingang zum Laga-Gelände entdeckt worden. In rund einem Meter Tiefe hätten Experten der Firma „Archäokontrakt“ die Begräbnisstätte gefunden. Zu den Entdeckungen zählen unter anderem Keramikscherben, Holzkohle und auch Fragmente von gebrannten Knochen. „Die Scherben haben leider keinerlei Verzierungen, deshalb lässt sich keine genauere zeitliche Einordnung treffen“, so Archäologe Michael Böhm, der die Untersuchungen übernommen hat.

Nur anhand der Lage der entdeckten Funde sowie der Struktur könne man auf den Ursprung aus der frühen Eisenzeit schließen, erklärt Böhm. Die Eisenzeit reichte in Mitteleuropa von 800 vor Christus bis zum Beginn der Zeitrechnung. Eine direkte Zuordnung zu einem bestimmten Volksstamm sei jedoch nicht möglich, so Böhm.  Zu wenig sei aus der Zeit über wesentliche Merkmale kultureller Zugehörigkeiten bekannt, wie etwa Sprache oder Sozialordnung. Das liege auch daran, das es keine schriftlichen Quellen gibt. 

Auf dem Laga-Gelände wurden unter anderem Knochenfragmente entdeckt.
Auf dem Laga-Gelände wurden unter anderem Knochenfragmente entdeckt.

© Stadt Beelitz

Fund weist auf frühe Siedlung hin

Die Begräbnisstätte passe aber möglicherweise zu einer Siedlung, die bereits vor längerer Zeit etwas weiter nordöstlich nachgewiesen wurde. Böhm vermutet am jetzigen Fundort weitere Urnengrabstätten. Das Feld erstrecke sich über einen Bereich von rund 36 Metern Länge und bis zu sechs Metern Breite. Einige Funde wurden geborgen und sollen nun an das Landesamt für Denkmalpflege gehen.

Wie die Stadt mitteilte wurden die Bodenuntersuchungen am Fundort mittlerweile abgeschlossen. Jetzt soll es mit den Vorbereitungen zur Laga weitergehen, die von der Stadt 2022 ausgerichtet wird. „Wir sind sehr gut mit der Baufirma zurechtgekommen, konnten uns abstimmen und sind letztendlich früher fertig geworden als geplant“, so Böhm. Die weit zurück reichende Geschichte der Stadt wird auch während der Gartenschau Thema sein, wenn auch nicht bis zur Eisenzeit. So soll nach Angaben der Stadt auf der sogenannten Archeninsel zwischen Nieplitz und Bullenwiesen ein Slawendorf nachgebaut werden, das einen Einblick vom Leben in der Zauche bis vor rund 1000 Jahren geben soll.    

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