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Der dicht befahrene südliche Berliner Ring wird von sechs auf acht Spuren ausgebaut.

© R. Hirschberger/dpa

Ausbau der A 10: Südlicher Berliner Ring wird zur Baustelle

Autofahrer müssen sich auf Staus einstellen: Ein Autobahnabschnitt des Berliner Rings A10 wird erweitert. Der Ausbau gehört zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit. Ab 2020 soll es dann achtspurig über die Piste gehen.

Michendorf - Der dicht befahrene südliche Berliner Ring auf der Autobahn 10 wird von sechs auf acht Spuren ausgebaut. Am Dienstag begannen mit dem ersten Spatenstich die Arbeiten auf dem acht Kilometer langen Abschnitt zwischen den Autobahndreiecken Nuthetal und Potsdam. Das Projekt kostet rund 150 Millionen Euro und soll 2020 abgeschlossen sein.

Erforderlich ist die Erweiterung der Strecke - einer wichtigen Verbindung zwischen den Autobahnen A2 und A9 sowie der A115 - aufgrund der zunehmenden Verkehrsströme. Im Jahr 2025 wird statt der derzeitigen 90 000 Fahrzeuge am Tag mit etwa 117 000 bis 126 000 gerechnet - davon ein Viertel Lastwagen. Der südliche Berliner Ring ist Bestandteil des Paneuropäischen Verkehrskorridors von Deutschland bis nach Russland.

10 Millionen Euro für den Lärmschutz

Besonders wichtig sei der Lärmschutz, betonte Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD). Deshalb werden acht Meter hohe Lärmschutzwände gebaut und spezieller Asphalt verwendet. "Das allein kostet 10 Millionen Euro", sagte Schneider. Außerdem entstehen nach Ministeriumsangaben an der Rastanlage Michendorf-Süd Stellplätze für 180 Personenwagen und 160 Lastwagen.

Die Bürgerinitiative "Lärmschutz - Jetzt" kritisierte, dass ursprüngliche Pläne für eine Solar-Lärmschutzwand im Herbst fallen gelassen wurden. Das Projekt sei an der Inkonsequenz und Mutlosigkeit der Landes- und Bundespolitik gescheitert, rügte Andree Halpap von der Bürgerinitiative. Trotz zweier Vergabeverfahren hatte sich kein Investor gefunden. Höhere Kosten sollten über den eingespeisten Solarstrom finanziert werden. Als die Vergütungen sanken, war das Vorhaben nicht mehr lukrativ.

Der Autobahnabschnitt wird bei laufendem Verkehr erweitert. In allen Bauphasen sollen mindestens drei Fahrstreifen in jede Richtung frei bleiben. (dpa)

Gudrun Janicke

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