Aus dem Gericht: Sechs Jahre Haft nach Überfall

Teltow - Äußerst brutal soll Pedram R. vorgegangen sein, als er im August vergangenen Jahres einen Bekannten in dessen Teltower Wohnung überraschte. Am Mittwoch sprach das Potsdamer Landgericht das Urteil: Wegen schweren Raubes muss der 30-Jährige sechs Jahre ins Gefängnis. Damit blieb das Gericht nur knapp hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die für den vorbestraften Iraner eine sechs Monate längere Freiheitsstrafe gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.

Die Nacht war schon angebrochen, als der Verurteilte am 3. August 2017 gegen 22.45 Uhr durch das geöffnete Fenster in die Wohnung des schlafenden Opfers in Teltow stieg. Pedram R. griff zum Küchenbeil, das auf dem Wohnzimmertisch lag, und schlug dem inzwischen erwachten Teltower mit der flachen Seite des Beils ins Gesicht.

Mit der Nagelschere ins Knie gestochen

Um seiner Forderung nach Geld und Drogen Nachdruck zu verleihen, stach er seinem Opfer mit einer ebenfalls auf dem Tisch liegenden Nagelschere ins Knie. Er entnahm 50 Euro aus der Geldbörse des Opfers, verlangte aber mehr. In der Folge soll der 30-Jährige die rechte Hand des Teltowers auf den Tisch gelegt und damit gedroht haben, die Finger abzuschneiden. Weil der Bedrohte der Forderung nicht nachkam, nahm der Räuber erneut das Beil, schnitt dem Mann in den Mittelfinger und durchtrennte dabei die Strecksehne. Wenig später gelang dem Teltower die Flucht.

Pedram R. lebte zuletzt in Potsdam, war nach Angaben eines Gerichtssprechers zwischenzeitlich aber auch ohne festen Wohnsitz. Opfer und Täter kannten sich lose, sollen aber nicht befreundet gewesen sein. Der in Pakistan geborene Täter saß zuvor schon mehrfach auf der Anklagebank, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter räuberischer Erpressung, mehrfach aber auch wegen Fahrens ohne Führerschein, in einem Fall auch wegen Fahrerflucht.