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Wolf tappt in Fotofalle in Töplitz: Aufgenommen am 8. Februar 2019 um 6.36 Uhr.

© Örtlicher zuständiger Jagdpächter

Auf der Insel gesichtet: Wolf in Fotofalle bei Töplitz getappt

Der Wolf ist in die Falle getappt - zumindest in die Fotofalle. Erwischt wurde er Anfang Februar bei Göttin. Einmal in der Dunkelheit, aber auch nach Sonnenaufgang sieht man ihn

Von Sarah Stoffers

Töplitz - Seit ein paar Tagen sorgt ein verschwommenes in Töplitz aufgenommenes Foto eines Wolfs in WhatsApp-Gruppen für Aufregung. Einem zuständigen Jagdpächter, der lieber unerkannt bleiben möchte, war das Tier am 8. Februar mehrmals bei Göttin in die Fotofalle getappt. Bereits im Januar hatte ein Fahrradfahrer den Wolf gesehen. Rund zwei Wochen später hielt dann die Kamera, der sonst nur Rehe und Schwarzwild vor die Linse kommen, das Tier einmal frühmorgens im Dunkeln und etwa eine Stunde später bei Tageslicht auf seinem Rückweg fest, sagte der Jäger.

Der Wolf könne die Insel Töplitz entweder über eine der vier Brücken erreicht haben oder, für einen Wolf nicht ungewöhnlich, durch die Wublitz oder den Sacrow-Paretzer-Kanal geschwommen sein. Als die Kamera ausgelöst wurde, seien die Gewässer zudem vereist gewesen, so dass der Wolf auch hätte herüberlaufen können. Nur ein Tier ist in Töplitz gesichtet worden. Dem Jäger zufolge, sei es sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Rudel in dem Ortsteil angesiedelt habe, da dafür zu viel Bewegung auf der Insel herrsche.

Im Dezember hatten die Stadtverordneten in Werder (Havel) mehrheitlich einem Antrag der CDU zugestimmt, in dem die brandenburgische Landesregierung aufgefordert wird, das Gebiet der Stadt Werder zur einer wolfsfreien Zone auszuweisen.

Und auch die Werderaner Jagdgenossen und Jagdpächter würden angesichts der Wolfspräsenz die Notwendigkeit sehen, die Bestände zu regulieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Werder (Havel). Die Jägerschaft hatte sich erst vor wenigen Tagen mit Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) getroffen. Durch den Wolf sei die Anzahl des Schalenwilds in der Region zurückgegangen, es sei scheuer geworden und weiche auch auf Landschaftsränder und Wohngebiete aus, wie Jagdpächter Wolfgang Brückner erklärte.

Die Jäger berichteten, dass der Wolf in der Region Werder fast flächendeckend unterwegs sei. So beobachte etwa Jagdpächter Heiner Gorgas seit einem halben Jahr im Bereich Plötzin/Plessow eine siebenköpfige Wolfsfamilie mit fünf Jungwölfen mit der Wärmebildkamera. Im Revier bei Bliesendorf seien laut Jagdvorsteher Fritz Buckow zwei Wölfe im Nordosten und fünf bis sechs im Südwesten heimisch geworden.

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