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Antrag der CDU-Fraktion: Kreis soll neuen Schulstandort suchen

Die CDU fordert den Landkreis auf, eine Schulentwicklungsplanung für die Region um Werder (Havel) und Schwielowsee zu erarbeiten.

Von Enrico Bellin

Werder (Havel)/Schwielowsee - Der Landkreis soll bis zum Mai kommenden Jahres eine dezidierte Schulentwicklungsplanung für die Region um die Kommunen Werder (Havel) und Schwielowsee vorlegen und parallel dazu nach geeigneten Standorten für eine neue weiterführende Schule suchen. Das fordert die CDU-Fraktion in einem Antrag, der zuerst am heutigen Dienstag im Finanzausschuss des Kreises beraten wird. Die CDU stellt mit zwölf Mitgliedern die größte Kreistagsfraktion. Die Notwendigkeit zusätzlicher Schulkapazitäten in der Region wird auch von den anderen Fraktionen anerkannt.

In die Planung soll laut CDU-Antrag die Bevölkerungsentwicklung der Region bis zum Jahr 2035 berücksichtigen. Falls keine ausreichenden Statistiken vorliegen, müsse die Verwaltung laut Antrag eigene erstellen. Auch soll berücksichtigt werden, wo in der Region noch Wohnbebauung möglich ist und dann der Bedarf für Schulen steigen könnte.

CDU begründet Schulentwicklungsplanung mit  Bevölkerungswachstum 

Als Begründung für die nötige Überprüfung und den eventuellen Schulneubau nennt die CDU das Bevölkerungswachstum der Region: Während 2013 noch 24 000 Menschen in Werder wohnten, waren es 2017 bereits 26 000. Laut Berechnungen aufgrund eines Prognosemodells des Leibnitz-Institutes für ökologische Raumentwicklung Dresden sei mit einem Wachstum bis zum Jahr 2030 auf 30 000 bis 32 000 Einwohner für die Stadt zu rechnen. Dementsprechend werde auch die Schülerzahl in der Region weiter wachsen.

Eine Studie im Auftrag der Stadt Werder hatte wie berichtet im vergangenen Jahr ergeben, dass die Stadt künftig zusätzlich zu den vier bestehenden Grundschulen 16 bis 18 Grundschulklassen braucht. Auch in der Gemeinde Schwielowsee werden derzeit zusätzliche Plätze an der Geltower Meusebachgrundschule geschaffen, über einen Ausbau der Caputher Grundschule wird diskutiert. Durch die steigenden Grundschülerzahlen wird sich laut CDU-Antrag perspektivisch auch die Zahl der Sekundarschüler erhöhen. Deshalb gebe es zusätzlichen Bedarf für eine zwei- bis dreizügige weiterführende Schule in der Region.

Die weiterführenden Schulen sind bereits ausgelastet

Die Kapazitäten sowohl des Ernst-Haeckel-Gymnasiums als auch der Carl-von-Ossietzky-Oberschule sind ausgereizt. Das Gymnasium wurde einst für drei Klassen pro Jahrgang gebaut, ist aber durchgehend vierzügig. 633 Schüler lernen dort derzeit, 141 von ihnen kommen aus anderen Kommunen nach Werder. Die Oberschule hat ihre Kapazitätsgrenze von 318 Schülern ebenfalls erreicht, von ihnen pendeln 70 in die Stadt. 38 Schüler, die auf die Oberschule wechseln wollten, konnten laut CDU in diesem Jahr nicht berücksichtigt werden. Künftig werde die Zahl weiter steigen. Nach Brandenburgischem Schulgesetz sei der Landkreis verpflichtet, neue weiterführende Schulen zu errichten, wenn der Bedarf die bestehenden Kapazitäten übersteige. In kreiseigener Trägerschaft befindet sich in der Region bisher nur das Michendorfer Wolkenberggymnasium. 

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