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Potsdam-Mittelmark: Angst vor Fluglärm über den Havelseen Bürgermeister im Streit über neuen Vorschlag

Potsdam-Mittelmark - Wird das Fluglärmproblem aus der Region Teltow nun in die Gemeinden südwestlich von Potsdam verlagert? Diese Befürchtung äußerte gestern Peter Kreilinger von der Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“.

Potsdam-Mittelmark - Wird das Fluglärmproblem aus der Region Teltow nun in die Gemeinden südwestlich von Potsdam verlagert? Diese Befürchtung äußerte gestern Peter Kreilinger von der Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“. Hintergrund ist ein Antrag der Gemeinden Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Berlin-Zehlendorf an die am Montag tagende Fluglärmkommission. Die Flugsicherung wird darin gebeten, südwestlich von Potsdam einen „mandatory fly-over waypoint“ zu definieren – einen Punkt, der immer überflogen werden muss. Dieser Antrag brächte für Nuthetal, Michendorf, Schwielowsee und Werder (Havel) massive Belastungen mit sich, warnt Kreilinger in einem Schreiben an die Bürgermeister der vier Gemeinden. „Er verlagert, kurz gesagt, die 1998 über Wannsee gezeichnete Route zu uns.“

Saarmund, Bergholz-Rehbrücke, Wilhelmshorst, Caputh und Geltow sowie letztlich auch Werder (Havel) würden zentral überflogen werden. Der Vorschlag zerstöre die Einigkeit im „zurück zu den alten Routen“ und widerspreche der Beschlusslage des Kreistages. Auch Potsdam wird übel getroffen“, meint Kreilinger. Die Bürgerinitiative „Weltkulturerbe Potsdam“ hatte diese Woche bereits darauf aufmerksam gemacht.

Auch Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) ist von dem Vorschlag aus der Region Teltow verärgert. Sie sprach gestern gegenüber den PNN von einem „völlig unsolidarischen Verhalten“. „Die drei Kommunen scheren mit einem eigenen Antrag zu Lasten unserer Kommunen aus“, so Hustig, die ihr Statement mit den Bürgermeisterinnen von Michendorf und Schwielowsee abgestimmt hatte. Sie erinnerte an eine Sitzung aller Bürgermeister, in der man „einen gemeinsamen Vorschlag des Kreises Potsdam-Mittelmark“ verabredet habe. „Ein ernsthaftes Gespräch“ hat Hustig am Mittwoch bereits mit den Bürgermeistern von Teltow und Stahnsdorf geführt. „Sie denken über den eingereichten Antrag nach und werden mit dem Vizelandrat das Gespräch suchen“, so Hustig. Das sei aber noch kein Rückzugsbekenntnis.

Derweil plädierte die SPD Schwielowsee in einer Mitteilung erneut für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. Dass von den BBI-Betreibern noch keine Bereitschaft dazu zu erkennen sei, nannte SPD-Gemeindeverbandschefin HeideMarie Ladner „unbegreiflich“. kau/hkx

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