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Potsdam-Mittelmark: Ärger mit Lkw-Verkehr

Step und BZR fahren durch Saarmunder Ortslage

Von Eva Schmid

Saarmund - Es donnert, ist laut und stinkig: Anwohner in Saarmund haben seit mehreren Monaten mit zunehmendem Lkw-Verkehr zu kämpfen. Bis zu 20 Lastwagen pro Stunde würden zu Stoßzeiten durch den Ort fahren, berichten einige Anwohner. Es sind vor allem Fahrzeuge der Stadtentsorgung Potsdam (Step) und der BZR Bauzuschlagstoffe und Recycling GmbH (BZR), die zu der Deponie und der Kiesgrube in der Fresdorfer Heide unterwegs sind. Auch die Dauerbaustelle auf der A 10 macht sich in Saarmund bemerkbar: So mancher Lastwagenfahrer kürzt seinen Weg über die Weinbergstraße und Beelitzer Straße ab, die mitten durch den Ort führen. Eine Tonnagebegrenzung gibt es auf der Landesstraße bisher nicht.

Nachdem im Nuthetaler Rathaus immer mehr Beschwerden aufgelaufen sind, hat Nuthetals Rathauschefin Ute Hustig (Linke), die selbst in Saarmund wohnt, bei der Step nachgehakt. Demnach hat sich die Zahl des Schwerlastverkehrs in den vergangenen Monaten tatsächlich erhöht. Der Grund: Die bereits stillgelegte Mülldeponie der Step in der Fresdorfer Heide wird derzeit renaturiert. Dafür müsse unterschiedliches Material herangeschafft werden, was den verstärkten Lkw-Verkehr erklärt.

Im Gegensatz zu den Beobachtungen der Anwohner geht die Step jedoch „von sechs Verkehren pro Stunde“ aus, wie es im Amtsdeutsch heißt. Das sind zwölf Fahrzeuge pro Stunde, wenn man den Hin- und Rückweg mitrechnet. Noch bis zum Sommer 2019 müssen die Anwohner mit erhöhtem Durchgangsverkehr rechnen – so lange dauert es, bis die Deponie vollständig der Natur übergeben werden kann. Die Bauarbeiten auf der A10 dauern indes noch bis in das Jahr 2020 an.

Gegenüber der Nuthetaler Bürgermeisterin betonte die Step, dass sie ihre Fahrer auf die vorgeschriebenen Verkehrswege nochmals hinweise. Eigentlich sollten die Lkw von der Autobahnabfahrt Saarmund abfahren, an Saarmund vorbei und hinter dem Flugplatz auf das Gelände auffahren. Auch die BZR, die wie berichtet den Kiessandtagebau in der Fresdorfer Heide erweitern möchte und dort eine Bauschuttdeponie plant, betont immer wieder, dass die Fahrer nicht durch die Ortslage fahren sollten.

Anwohner sehen das kritisch: Ortsfremde Fahrer würden von ihrem Navigationsgerät gelenkt werden und das richte sich nach dem schnellsten und nicht nach den vom Arbeitgeber vorgeschriebenem Weg.

Nicht nur in Saarmund, sondern auch in Wildenbruch und Langerwisch wird mit weiterem Schwerlastverkehr gerechnet, wenn die BZR ihre Pläne zum Ausbau in der Fresdorfer Heide genehmigt bekommt. Derzeit laufen noch die Planfeststellungsverfahren für die zwei Bauvorhaben des Abfallunternehmens. Würde die Bauschuttdeponie kommen, so wird mit etwa 120 bis 160 Lastwagen mehr pro Tag gerechnet. Eva Schmid

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