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Potsdam-Mittelmark: 8 000 Euro mit dem „Enkeltrick“ ergaunert

Polizei warnt vor typischer Betrugsmasche an Rentnern / Bereits zwölf Fälle in diesem Jahr bekannt

Potsdam-Mittelmark - Der Trick zieht immer noch: 8000 Euro haben Unbekannte am Donnerstag von einer 81-jährigen Frau aus Teltow ergaunert. Gegen 14 Uhr war die Rentnerin von einer Frau angerufen worden, die sich als ehemalige Arbeitskollegin ausgab. Tatsächlich meinte die alte Dame, eine Kollegin von früher zu erkennen, die nun angab, dringend 8000 Euro zu brauchen. Die Rentnerin folgte den telefonischen Anweisungen und übergab das Geld einem Mann an der Haustür. Sie hatte die Summe in bar zu Hause und wollte davon eigentlich eine neue Küche kaufen.

Zwölf Trickbetrügereien sind in diesem Jahr in der Region auf diese oder ähnliche Weise schon über die Bühne gegangen – meist waren sie für die Täter erfolgreich. Der „Enkeltrick“ hat laut Polizei immer das gleiche Schema: Die Gauner geben am Telefon vor, mit dem Angerufenen – meist ältere Frauen – verwandt oder befreundet zu sein und sich in einer finanziellen Notlage zu befinden. Die Angerufenen werden gebeten meist mehrere Tausend Euro, durchaus bis zu 15 000 Euro und mehr, sofort bei einer Bank abzuheben und später einer unbekannten anderen Person zu übergeben. Meist wird den Betroffenen erst später klar, dass sie betrogen wurden und alles Geld verloren ist. Die Maschen der Täter variieren dabei lediglich im Hinblick auf die Identität des Anrufers und den Zweck der Zahlung: „Mal ist es der Enkel, der dringend Geld für einen günstigen Neuwagen braucht, mal der Neffe, der vor kurzem einen Verkehrsunfall hatte und jetzt mehrere Tausend Euro benötigt, um den Schaden zu begleichen“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Die Geldinstitute wurden durch die Polizei zum Phänomen des Enkeltrickbetruges informiert und achten auch selbstständig verstärkt darauf, wenn ältere Menschen hohe Geldbeträge abheben. Die Polizei bittet um Verständnis, wenn die Mitarbeiter am Schalter vorsorglich nachfragen, wofür das Geld benötigt wird. „Die Mitarbeiter wollen sie dadurch lediglich vor großen Schaden bewahren“, so die Polizei.

Ein weiterer Fall ist am Donnerstag in Teltow noch einmal glimpflich für das Opfer abgelaufen: Eine 79-Jährige hatte gegen 9.30 Uhr einen Anruf von ihrem vermeintlichen Neffen erhalten, der vorgab, sich ein Auto für 12 000 Euro kaufen zu wollen. Zunächst glaubte sie dem Anrufer und holte das Geld von ihrer Hausbank ab. Bei einem erneuten Anruf, wurde die Frau jedoch misstrauisch und es kam glücklicherweise nicht zur Geldübergabe.wh

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