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Stierkampf als Spaniens Kulturerbe: Unzeitgemäß

Kultur hört dort auf, wo die Grausamkeit beginnt. Das gilt auch für Spaniens Stierkampf.

Kultur hört dort auf, wo die Grausamkeit beginnt. Das gilt auch für Spaniens Stierkampf. Bei dieser mittelalterlichen Tradition werden die Kampfbullen in der Arena mit Lanzen gequält. Mit der Tatsache, dass Spanien diese Tortur nun zum „Kulturerbe“ erhebt, tut sich das Königreich keinen Gefallen. Schon jetzt leidet das Image des eigentlich so sympathischen Urlaubslandes unter diesem grausamen Brauch. Auch im Land selbst bläst den Stierkämpfern der Wind heftig ins Gesicht. Die Ablehnung in der Bevölkerung wächst: Immer weniger Spanier gehen noch in die Arenen, die ohne öffentliche Subventionen kaum überleben können. Die Stiere sind zweifellos das berühmteste Markenzeichen Spaniens, deren Zucht auch dafür sorgt, dass in der Provinz viele Weiden gepflegt werden und herrlich grün bleiben. Gerade deswegen würden Spanien die Herzen aus aller Welt zufliegen, wenn es sich dem Erhalt der Stiere verschreiben würde – und nicht nur dem Schutz der Stierkämpfer sowie ihrer grausamen Rituale, die schon lange von der Zeit überholt sind. Rituale, die einer modernen Tourismusnation wie Spanien im 21. Jahrhundert nicht mehr gut zu Gesicht stehen.ze

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