zum Hauptinhalt

Steinmeiers Dissertation: Doktor bleibt Doktor

Dr. Steinmeier bleibt Dr.

Dr. Steinmeier bleibt Dr. Steinmeier. Die Uni Gießen hat den Täuschungsvorwurf zurückgewiesen. Es ist kein Freispruch zweiter Klasse. Genug Uni-Angehörige haben geurteilt, sie kamen zum gleichen Schluss. Demnach hat Steinmeier seine wissenschaftlichen Gewährsleute zwar stets in einer Fußnote seiner Dissertation genannt – mehrfach hat er aber nicht deutlich gemacht, wenn er über längere Passagen hinweg weiter aus ihnen schöpfte. Für die Uni sind das „handwerkliche Fehler“ ohne verschleiernde Absicht. Für kritische Geister wie die Wissenschaftler von Vroniplag ist das schlimm genug. Und auch die Uni gibt Steinmeier ja keinen Persilschein: Der Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten habe sich „nicht hinreichend“ bestätigt, Steinmeier habe nicht „in wesentlichem Umfange“ getäuscht (also nur ein bisschen?). Die Unis stehen nach dem Guttenberg-Skandal unter Beobachtung. Der Wert ihres Tafelsilbers, der Promotion, steht infrage. Genau wird darum verfolgt werden, ob sie die Fähigkeit haben, sich konsequent und professionell gegen Betrug zu wehren und dabei an prominente Politiker nicht andere Maßstäbe anzulegen als an Bachelor-Studierende. Freisprüche wären dann umso glaubwürdiger.akü

Zur Startseite