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Stasi-Zentrale: Ort mit Geschichte

Die Welt der Geheimdienste kann ganz schön bieder sein. Wer sehen will, wie kleinkariert und dabei größenwahnsinnig die Staatssicherheit war, muss nur durch die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg laufen.

Die Welt der Geheimdienste kann ganz schön bieder sein. Wer sehen will, wie kleinkariert und dabei größenwahnsinnig die Staatssicherheit war, muss nur durch die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg laufen. Hier griff Erich Mielke zum schwarzen Telefon und entspannte sich danach in der Badewanne. Auf diesem Areal wurden Biografien geplant zerstört und sogar Geruchsproben von Oppositionellen gesammelt. Hier lagern noch heute die Akten der DDR-Geheimpolizei, die für alle Welt zugänglich sind – einmalig in der Welt. Dieser unscheinbare graue Ort ist ein wichtiger Schauplatz der Revolution der Ostdeutschen, die sich im kommenden Jahr zum 25. Mal jährt. Mit der Erstürmung der Stasi-Zentrale und zwei Hungerstreiks sicherten Bürgerrechtler einst die brisanten Unterlagen. Welcher Ort wäre – neben dem ehemaligen Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen – besser geeignet, Vergangenheiten erlebbar zu machen? Es ist deshalb eine gute Idee, hier die grandiose Ausstellung über die friedliche Revolution neu aufzubauen, die 2009 den Alexanderplatz aufgewertet hat. Und das ganze Areal zum Gedenk- und Nachdenkort auszubauen. Denn Geschichte wird nur gegenwärtig an Orten mit Geschichte. ide

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