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Piraten: Netz-Skeptiker

Sie haben sich auf ihre Stärken konzentriert, das kann man nicht anders sagen: Stundenlang haben die Piraten wieder über ihre Geschäfts- und Tagesordnung debattiert. Die Wahl eines neuen Vorsitzenden geriet fast zur Farce, das Personal beschimpfte sich gegenseitig und Geld für Vorstände wird es auch weiterhin nicht geben.

Sie haben sich auf ihre Stärken konzentriert, das kann man nicht anders sagen: Stundenlang haben die Piraten wieder über ihre Geschäfts- und Tagesordnung debattiert. Die Wahl eines neuen Vorsitzenden geriet fast zur Farce, das Personal beschimpfte sich gegenseitig und Geld für Vorstände wird es auch weiterhin nicht geben. Neustart? Fehlanzeige! Konsequenzen haben die einstigen Polit-Aufsteiger aus dem Bundestagswahlergebnis nicht gezogen. Dabei hätten sie weiterhin Potenzial. Nicht, weil ihr vermeintliches Kernthema durch NSA-Überwachung, Vorratsdatenspeicherung und Datenschutz gerade so en vogue ist – das bedienen andere Parteien längst auch. Sie könnten sich aber als echte Netz-Avantgarde präsentieren, auch als technische Avantgarde. Als eine Partei, die neue Formen der politischen Kommunikation vorlebt und etabliert. Doch das ist kaum mehr als ein Mantra, das einige wenige Piraten noch vor sich hertragen. Mit Leben füllen sie es nicht. Stundenlang wird über eine Wahl per Papierzettel debattiert, eine ständige Mitgliederversammlung im Netz wird erbittert bekämpft, Abstimmungsinstrumente im Netz werden zerredet. Was sind diese Piraten eigentlich: Netz-Skeptiker oder Netz-Optimisten? ctr

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