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Lesermeinung: Weisse-Flotte-Neubau wird Mercure und Lustgarten ruinieren

Zu: „Streitfall Flottenneubau“, 7.11.

Zu: „Streitfall Flottenneubau“, 7.11.

Es ist zwingend notwendig, die Stadtverordneten daran zu erinnern, dass im Vorfeld der BUGA 2001 bereits der Beschluss gefasst wurde, das Neptunbassin auf seine historischen Maße in Länge und Breite originalgetreu wiederherzustellen.

Dieser Stadtverordnetenbeschluss hat noch immer Gültigkeit!

Es nicht zu erklären, dass jetzt einem privaten Investor der Großgastronomie erlaubt werden soll, in unserem städtischen Lustgarten neben dem „Mercure“ Massengastronomie zu betreiben.

Es geht hier nicht, wie fälschlicherweise immer dargestellt wird, um den reinen Kartenverkauf der Weissen Flotte, sondern um ein wirtschaftlich und juristisch eigenständiges Unternehmen für Catering und Großgastronomie, welches sich rücksichtslos in direkter Konkurrenz zum angrenzendem Hotelrestaurant mit 250 Plätzen positioniert und dabei noch mit einem zweigeschossigem hohen Bau die Aussicht der Hotelterrasse völlig verbaut, während das eigene Restaurant einen wundervollen Blick auf die Havel, das Neptunbassin und den Lustgarten bietet. Wie lange die Arbeitsplätze der Köche und Kellner im Hotel noch bestehen werden, wenn die Gäste ihr Geld lieber auf die schönere Terrasse mit der schöneren Aussicht tragen, ahnt mit normalem Menschverstand wohl jeder.

Diese Rücksichtslosigkeit bezieht sich jedoch nicht nur auf die eigene Expansion, sondern wird auch im Bezug auf unsere Stadt und unseren Lustgarten mehr als deutlich. Alle Vorschläge und Kompromissangebote, wie beispielsweise an den Bahndamm zu ziehen, wurden von dem Unternehmen kategorisch abgelehnt. Diese Lösung wäre für alle Beteiligten, die Investoren der Großgastronomie und die Potsdamer Bürger annehmbar gewesen. Als Potsdamer ist es höchst interessant, zu sehen, wie die Stadt und ein Privatunternehmen der Massengastronomie vom Weltkulturerbe profitieren und es zeitgleich für Jahrzehnte in seiner künstlerischen Gesamtpräsentation aufs Schwerste schädigen.

Frank Paul, Potsdam

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