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Zankapfel Fachhochschule. Das aus DDR-Zeiten stammende Gebäude soll abgerissen werden, sobald die Fachhochschule Ende 2017 ausgezogen ist. Die Stadt will die Grundstücke verkaufen und die historische Baustruktur dort wiederherstellen.

© Christoph Freytag

Lesermeinung: Sinnvoller Kontrast zum Schloss oder architektonische Geschmacksverirrung

Zu „Leben statt Leitbauten“ vom 8. AugustSchon der Platz, den Sie diesem Verein (gemeint ist die Bürgerinitiative „Potsdamer Mitte neu denken“ – Anm.

Zu „Leben statt Leitbauten“ vom 8. August

Schon der Platz, den Sie diesem Verein (gemeint ist die Bürgerinitiative „Potsdamer Mitte neu denken“ – Anm.d.Red.) in Ihrer Zeitung einräumen, sollte überdacht werden, nicht aber die Mitte Potsdams. Wenn Sie auf Ihrer Meinungsspalte feststellen, dass nach 25 Jahren auch der Souverän ein anderer geworden ist, dann irren Sie sich wohl gewaltig – ich lebe leider noch. Wenn der oben genannte Verein der Meinung ist, dass Schrottimmobilien auch mit meinen Steuergroschen wieder aufgetakelt werden müssen, dann sollten sie sich mal selber zur Kasse bitten, wieviel Kunst- und Kulturzentren wollen die wahrscheinlich brotlosen Möchtegernkünstlern noch für sich in Anspruch nehmen. Jeder Tourist, mit dem ich bisher gesprochen haben, bedeutet mir, dass die Potsdamer so weitermachen sollen wie bisher, denn aus diesem Grunde besuchen sie unsere Stadt. Das Leben findet nicht in den öden „Kulturzentren“ statt, sondern in der auch von etlichen Monarchen gestalteten Stadt, kein Tourist kommt nach Potsdam, um sich die „späte DDR-Moderne“ vor Augen zu halten, da informiert man sich besser in Eisenhüttenstadt, das ist wenigstens bemerkens- und sehenswert, weil für den wirklich Werktätigen gestaltet und gebaut wurde.

R. Peter Leidig, Potsdam

Oh Schreck, der Plan zum Erhalt der Fachhochschule ist hoffentlich nur ein böser Scherz. Jeder Besucher, der zum ersten Mal in Potsdam ist, wundert sich über das hässliche Gebäude neben dem prächtigen Landtag und der Nikolaikirche. Ich sage dann jedes Mal hoffungsfroh: „Das wird abgerissen.“ Durch buntes Anpinseln wird aus dem Bau auch kein Schwan. Ich hoffe, die Stadt lässt sich von der Initiative nicht beirren und hält am guten Weg fest, die Mitte wieder schön zu gestalten.

Anne-Katrin Pietsch, Potsdam

Wären die Baumaterialien damals besser gewesen, wäre die Fachhochschule heute nicht so vergammelt. Gleichwohl hat man auch nach der Wende nichts mehr daran gemacht, was den Verfall natürlich unterstützt hat. Ich bin bezüglich der Fachhochschule unschlüssig und kann beide Seiten verstehen. Die Frage ist, wie sehr man die baulichen Veränderungen der Nachkriegszeit akzeptiert oder akzeptieren möchte. In anderen, auch westdeutschen Städten, haben sich die Stadtbilder an einigen Stellen auch radikal verändert – und das ist dann eben so und wird von den Leuten akzeptiert. Daher hätte ich mit der Fachhochschule als spannendem Kontrast zu den erhaltenen und nachgebauten historischen Bauten kein so großes Problem. Jedenfalls mit dem vorderen Teil zum Alten Markt.

Christian Heinrich via Facebook

Man könnte aus der Fachhochschule einen wundervollen Bürgertreff machen, mit kostenlosen Bildungsangeboten, Cafe usw. Wann lernen wir endlich, dass wir nicht immer alles, was uns nicht passt, abreißen und neu bauen können? Kein Geld haben, aber bestehende funktionierende Gebäude durch Neubauten ersetzen wollen.

Matthias Stern via Facebook

Weg damit. Die Hässlichkeit dieses Gebäudes steht nicht nur für fehlenden Geschmack und absichtlich verachtende Ästhetik, sie steht auch für eine schlimme, unfreie Zeit, die man auf keinen Fall künstlich konservieren sollte.

Clemens Maria Haas via Facebook

Fakt ist: Das Gebäude hat Potenzial. Ebenfalls Fakt ist: Da muss eine Menge gemacht werden.

Ramin Farhadi via Facebook

Was Mensch da alles drin machen könnte! Für den Erhalt des Gebäudes.

Benjamin Bauer via Facebook

Passt doch! Alt, ehemals neu und nachgemachtes Alt. Ich bin gespannt, was die Podiumsdiskussion ergeben wird und stimme der Initiative voll zu.

Barbara Reiss via Facebook

Es fehlt an Proberäumen für Künstler. Warum nicht das dafür nutzen? Können ja für die Ewigvorgestrigen eine historische Fassade ankleben.Robert E. Lee

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