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Lesermeinung: Nostalgie

Zum Thema StammbahnSeit über 25 Jahren wird in regelmäßigen Abständen über die Wiederbelebung der Stammbahn diskutiert. Dennoch ist es bis heute nicht gelungen, ein Konzept auf den Tisch zu legen, das wirtschaftlichen, wie auch sozialen und umweltbezogenen Belangen gerecht wird.

Zum Thema Stammbahn

Seit über 25 Jahren wird in regelmäßigen Abständen über die Wiederbelebung der Stammbahn diskutiert. Dennoch ist es bis heute nicht gelungen, ein Konzept auf den Tisch zu legen, das wirtschaftlichen, wie auch sozialen und umweltbezogenen Belangen gerecht wird. Zu viele Hürden stehen der Stammbahn insbesondere durch den Neubau der Trasse zwischen Zehlendorf und Griebnitzsee im Wege: die Querung von drei vielbefahrenen Straßen ohne Möglichkeit der Über-/Unterführung, die Kosten für Brücken u.a. über A115 und Teltowkanal sowie die extrem siedlungsnahe Streckenführung. Wer also meint, dass es die Stammbahn für eine bessere Verbindung zwischen Berlin und Potsdam braucht, muss diese Idee neu denken: Zwischen Lichterfelde West und Wannsee existiert neben der S1 ein in Betrieb befindliches Gleis für den Güterverkehr. Eine Stammbahn könnte dieses ab Zehlendorf nutzen und über Wannsee nach Potsdam fahren. So würden auf einen Schlag ein Großteil der oben genannten Probleme gelöst. Hinzu käme die Einbindung von Wannsee als Ein- und Umsteigebahnhof, was auch ins Konzept einer Verlängerung der S-Bahn nach Stahnsdorf mit einem möglichen Ringschluss passen würde. Das Infrastrukturministerium hat dies erkannt und prüft. Zurecht, denn wenn wir über neue Verkehrskonzepte reden, müssen wir innovativ und unvoreingenommen sein – die Stammbahn auf ihrer alten Route hat bestenfalls einen nostalgischen Charakter.

Steffen Lembke, Kleinmachnow

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