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Lesermeinung: „Nicht überfordern“

„Teltow nimmt 120 weitere Flüchtlinge auf“ vom 23. JuliMit großem Interesse habe ich Ihre Mitteillung über die verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen in unserer Region gelesen.

„Teltow nimmt 120 weitere Flüchtlinge auf“ vom 23. Juli

Mit großem Interesse habe ich Ihre Mitteillung über die verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen in unserer Region gelesen. Sie schreiben, dass Teltow zu den bereits hier lebenden 232 Flüchtlingen weitere 120 Asylbewerber aufnimmt, und zwar am gleichen Standort. Auch in Stahnsdorf, keine 1500 Meter Luftlinie von dem Stützpunkt in Teltow, entsteht ein Flüchtlingsheim neben dem Gewerbegebiet, in dem mittelfristig noch einmal 250 Menschen aufgenommen werden, die sich alle nach Teltow orientieren müssen, weil dort die Einkaufsmöglichkeiten und Verkehrsverbindungen sind. Anders formuliert werden wir in einem überschaubaren Gebiet rund um die Isterstraße in Teltow in einem Jahr ungefähr 600 Flüchtlinge und Asylbewerber haben. Aus meiner eigenen Beobachtung und in Gesprächen mit Sozialarbeitern vor Ort wurden mir die Probleme, die aus diesem Zuzug erwachsen, noch einmal sehr bewusst: Es leben in Teltow viele alleinstehende Männer, es gibt viele verschiedene ethnische und religiöse Gruppen und die Leute sind alle dauerhaft unterbeschäftigt. Daraus entstehen, wie mir gesagt wurde, Spannungen, die regelmäßig die Polizei auf den Plan rufen. In Stahnsdorf selbst ist die Schulsituation schon jetzt schwierig, denn die zwei Grundschulen platzen aus allen Nähten. Aber die Kinder der Flüchtlinge werden dort zur Schule gehen und brauchen dazu noch besondere Förderung. Schließlich sollte man auch nicht verschweigen, dass das nach allem, was man liest, noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Es kommen täglich mehr Menschen nach Deutschland, die auf die Kreise und Kommunen verteilt werden müssen. Was bedeutet das für die Region? Sicher, Menschlichkeit ist geboten. Natürlich, man darf, wie unser Bundespräsident betont, sein Herz für das Leid nicht verschließen. Doch muss gleichermaßen darauf hingewiesen werden, dass es auch eine Verantwortung dafür gibt, unsere Region nicht zu überfordern, weil dann die neue Willkommenskultur zuschanden geht. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns darüber bewusst sind.

Christian Kümpel, Stahnsdorf, Gemeindevertreter der AfD

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