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Wegplaniert. Den einstigen Bolzplatz am Babelsberger Park, die „Nowawiese“, gibt es inzwischen nicht mehr. Sie musste im Zuge der Sanierung der Humboldtbrücke für einen Hundeauslaufplatz weichen. Doch auch der geplante neue Sportplatz „Nowawiese“ liegt auf Eis, weil das Projekt für die Stadt teurer wird als geplant. Das sorgt bei jungen Babelsberger Fußballern für viel Unmut.

© Andreas Klaer

Leserpost zur Nowawiese: „Ich kann nur noch den Kopf schütteln“

„Abstriche an der ,Nowawiese’“ vom 5. März 2015Als ich den Artikel zu dem langersehnten Bau des Fußballplatzes am Babelsberger Park las, konnte ich es nicht fassen.

„Abstriche an der ,Nowawiese’“ vom 5. März 2015

Als ich den Artikel zu dem langersehnten Bau des Fußballplatzes am Babelsberger Park las, konnte ich es nicht fassen.

1. Ein Fußballplatz in einer Stadt wird ganztägig genutzt: von Montag bis Freitag am Vormittag für Ausflüge der Kindergruppen von Kitas und Schulen. Nachmittags ab circa 15/16 Uhr bis abends 19/20 Uhr für das Jugendtraining und danach gegebenenfalls von den Männern, Frauen und den Alten Herren. Am Wochenende: Samstag ist normaler Spieltag der Minikicker, F-, E-, D- und C-Jugend (SV Concordia Nowawes hat in jedem Juniorenteam mindestens zwei Teams, so dass jedes Wochenende im Schnitt fünf Spiele stattfinden).

2. Was denkt wohl ein normaler Mensch, was Naturrasen bei dieser Belastung vom 1. August bis 20. Dezember und vom 15. Januar bis 15. Juni im Jahr macht?

3. Ich denke, dass der Bau eines Naturrasenplatzes in der Unterhaltung sehr aufwendig ist und einen regelmäßigen kontinuierlichen Trainings- und Spielbetrieb nicht gewährleisten kann.

4. Im Zeitalter der Nachhaltigkeit sollte man im innerstädtischen Bereich beim Sportplatzbau das Investition-Nutzen-Verhältnis und die Unterhaltskosten beachten und über einen Kunstrasenplatz nachdenken.

5. Wir sollten nicht an der Investition in die Jugend sparen, nicht wegen ein paar Hunderttausend Euro. Dafür zahlen alle Potsdamer seit Anfang dieses Jahres einen Grundsteuer-Hebesatz von 520 Prozent (2014: 493 Prozent). Damit wurde uns Bürgern versprochen, neue Schulen und Sportplätze zu bauen beziehungsweise bestehende zu sanieren und nicht von Luftschlössern zu reden (Sportplatz Nowawes-Wiese sollte im Frühjahr 2015 fertig sein – davon werden einige Kinder wohl nichts mehr in ihrer Kindheit haben)!

6. Lernt die Stadt denn nicht aus ihren Fehlern? Abriss des Ernst-Thälmann-Stadions 1999 in der Innenstadt und Ersatzneubau mit einem Kunstrasen, hart wie Beton mit den Minimal-Abmessungen (45,20 Meter mal 90,10 Meter), im Jahr 2000 in der Kirschallee (Potsdam-Bornstedt); Erneuerung des Hartplatzes in der Waldstadt 2005, der bis heute von allen Sportlern als Trainings- und Spielort gehasst wird, da er nicht gerade gesundheitsfreundlich ist.

7. Die Kinder, die heutzutage im Alter von fünf bis zwölf Jahren in einen Fußballverein in Potsdam spielen wollen, werden nach Hause geschickt oder auf die Straße – alle Teams sind überfüllt –, neue Teams sind aufgrund des Platzmangels nicht möglich! Es wäre schön, wenn Stadtgelder sinnvoll in nachhaltige Sportplätze investiert würden.

Ulrike Wagner, Potsdam

Ich kann nur noch den Kopf schütteln. Allerdings verstehe ich nicht, dass gleichzeitig unser Vorschlag im Bürgerhaushalt abgelehnt wurde. Wir haben vorgeschlagen, dass die Stadt die Grundstücke an den Sportverein Concordia Nowawes verpachten oder verkaufen soll. Dann kann der Verein dort selbst einen Sportplatz bauen. Die Fachämter der Landeshauptstadt sind daran gescheitert. Wenn ich in meinem Beruf so arbeiten würde, hätte mich mein Chef längst entlassen.Holger Weiss, Babelsberg

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