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Leserpost zur CDU Brandenburg: CDU soll Kritiker einbinden

Zu „Rückfall in alte Zeiten“ vom 5. Mai und „Schönbohm steht zu seinem Wort“ vom 6.

Zu „Rückfall in alte Zeiten“ vom 5. Mai und „Schönbohm steht zu seinem Wort“ vom 6. Mai

Bei der Vorbereitung auf ein Zeitzeugengespräch über die Erfahrungen der CDU-Politiker in der Zeit 1945 bis 1950 habe ich erkannt, dass diese Menschen nach den Erlebnissen im Dritten Reich sich engagiert haben für eine Demokratie, in der sie ihren Einsatz für die Menschen und das Land einbrachten. Es ging ihnen nicht um Macht und Posten, sondern darum, dass die Menschen sich frei und unbeeinflusst ihre Meinung bilden und mit Verantwortungsbewusstsein zum Wohle des Volkes arbeiten konnten. Sie haben auch persönliche Schwierigkeiten in Kauf genommen, um glaubwürdig zu bleiben. Damit konnten sie viele Mitbürger zum Engagement motivieren.

Nach diesen Erkenntnissen werde ich sehr nachdenklich, wenn ich das Verhalten des neu gewählten CDU-Landesvorstandes und des Fraktionsvorsitzenden heute erlebe. Es kann doch nicht zum Wohle einer glaubwürdigen Politik beitragen, wenn kritische Politiker wie die bisherige Generalsekretärin Anja Heinrich von ihrem Posten als vor einem halben Jahr gewählte stellvertretende Fraktionsvorsitzende abgewählt werden sollen. Wie kann es zu einem solchen „einheitlichen“ Meinungsumschwung in der Fraktion kommen?

Der langjährige CDU-Vorsitzende und Ehrenvorsitzende Jörg Schönbohm hat das als „Rückfall in alte Zeiten“ bezeichnet. Da kann man nur dankbar sein, dass er sich so klar äußert. Umso erstaunter ist man, wenn vom Fraktionsvorsitzenden suggeriert wird, dass Schönbohm seine Aussage zurückgenommen hat. Aber glücklicherweise steht Jörg Schönbohm zu seiner Aussage. Es wäre für die Partei gut, wenn sie zur Wahrheit zurückkehren und auch kritisch denkende Politiker mit einbinden würde.

Maria von Pawelsz-Wolf, Potsdam

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