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Leserpost zu Verkehr in Potsdam: Autogerechte Stadt

Zu „Potsdam wird keine autogerechte Stadt“ vom 19. Mai Der von Jann Jakobs aufgezeigte Weg wird in eine Sackgasse führen.

Zu „Potsdam wird keine autogerechte Stadt“ vom 19. Mai

Der von Jann Jakobs aufgezeigte Weg wird in eine Sackgasse führen. Es war zu keiner Zeit dieser Welt sinnvoll, ein Verkehrsmittel aus welchen Gründen auch immer über ein anderes stellen zu wollen. Wer sich heute hinstellt und sagt, dass Potsdam keine autogerechte Stadt werden wird, der hat wirklich die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

Das Auto ist bei allem Wenn und Aber das Fortbewegungsmittel Nummer eins. Dies schon allein deshalb, weil Potsdam tagtäglich unendlich viele Pendler zu verkraften hat, die nach Berlin zum Arbeiten fahren, weil Potsdam gar nicht die nötigen Arbeitsplätze hat. Hinzu kommt, dass es regelrecht ein Treppenwitz der Geschichte ist, dass Potsdam im 25. Jahr der deutschen Einheit weder eine direkte ICE-Anbindung noch eine vernünftige S-Bahn-Anbindung nach Berlin hat. Nach wie vor ist die S-Bahn-Strecke nach Wannsee eingleisig. Nach wie vor will vom Thema Stammbahn niemand etwas hören.

Anstelle dessen werden in Potsdam Autofahrer mehr oder weniger verteufelt und diskriminiert. Diese können aber nichts für diese Zustände. Viele von ihnen würden liebend gern das Auto stehen lassen und idealerweise zu Fuß zur Arbeit gehen. Ein weiterer Kritikpunkt an der Favorisierung des Fahrrads durch Jann Jakobs ist die Tatsache, dass es schlichtweg Menschen gibt, die nicht Fahrrad fahren können, weil entweder zu alt oder behindert. Diesen bleibt oft nur das Auto, weil man beispielsweise von der Waldstadt nach Golm nach wie vor am besten mit dem Auto kommt und dies trotz Dauerstaus. Und der Dauerstau und die Umwege, die man heute in Potsdam in Kauf nehmen muss, führen auch zu mehr CO2 und Feinstaub.

Gunter Flügel, Potsdam

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