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Leserpost zu Auseinandersetzungen nach Landespokal-Spiel: Beruf verfehlt

Zu „Polizei weist Vorwürfe des SVB zurück“ vom 1. JuniAus meiner Sicht (als Familienvater und Augenzeuge der Vorfälle vom Pokalfinale) hat der Leiter einer Polizeidirektion, der diesen Einsatz als „alternativlos“ bezeichnet (oder bezeichnen lässt), seinen Beruf verfehlt.

Zu „Polizei weist Vorwürfe des SVB zurück“ vom 1. Juni

Aus meiner Sicht (als Familienvater und Augenzeuge der Vorfälle vom Pokalfinale) hat der Leiter einer Polizeidirektion, der diesen Einsatz als „alternativlos“ bezeichnet (oder bezeichnen lässt), seinen Beruf verfehlt. Wem keine Alternative zu einem Einsatz einfällt, bei dem am Ende Krankenwagen auf den Platz gelassen werden müssen, bei dem Dutzende Kinder, Frauen und Rentner breitflächig mit Reizgas eingenebelt und verletzt werden, bei dem unter Unbeteiligten auf den Rängen Panik ausbricht, der ist meines Erachtens in einer so verantwortlichen Position fehl am Platz.

Ulf Schrader, Werder (Havel)

Sehr geehrter Herr Woidke, sehr geehrter Herr Mörke, ich möchte mich auf diesem Wege ganz persönlich bei Ihnen bedanken. Sie haben mich und meine Frau am Samstag beim Brandenburger Fußball-Pokalfinale vor großen körperlichen und seelischen Schäden bewahrt. Dies haben Sie erreicht durch einen straff durchorganisierten Einsatz der Ihnen unterstellten Polizeieinheiten. Endlich einmal gab es die Gelegenheit, den Einsatz diverser Technik, wie Schlagstock und Reizgas, unter Einbeziehung von diverser Kampftechnik in der Praxis zu zeigen. Es ist mit schwerster Sicherheitsausrüstung gelungen, randalfreudige, rauflustige und kampfbereite Fans in die Schranken der Macht zu weisen. Wohin ein anderer Ansatz der Polizeibetreuung führt, hat man ja die letzten Tage im internationalen Fußball am Sonntag in Zwickau gesehen. Fanmassen auf dem Spielfeld. Unübersichtliche Gemengelage. Höchste Gefahrenstufen überall. Nochmals danke, dass Sie mich mit Ihren Einheiten derart geschützt haben. Vielleicht war der eine Schlag auf den Kopf aber doch zu viel und ich bringe jetzt schon einiges durcheinander. Wenn Sie eine Antwort geben wollen, mit den üblichen Allgemeinplätzen wie Sicherheitslage, hohe Gefährdung u.ä., dann verzichte ich auf eine Darstellung aus Ihrem Haus. Hier wurde einfach nur wieder mal die außerordentlich flache Realitätseinschätzung unter Ihrer Verantwortung sichtbar. Brandenburg hat, leider als traurige Kopfschüttelnummer, deutschlandweit wieder einmal nicht seine vorhandenen Fähigkeiten, zumindest bei solchen Vorgängen, der Öffentlichkeit präsentiert.

Ingolf Schumann, Beelitz OT Fichtenwalde

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