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Leserbriefe zum geplanten Dauerstau in den Ferien: „Die Quadratur des Kreises“

Zu „Im Dauerstau durch die Ferien“ und „Dilemma“ vom 23.3.

Zu „Im Dauerstau durch die Ferien“ und „Dilemma“ vom 23.3.2016

Für mich stellt sich die Situation so dar: Potsdam versucht sich seit Jahren an der Quadratur des Kreises und niemand will akzeptieren, dass dies unmöglich ist. Man kann nicht auf der einen Seite permanent mehr Menschen in diese Stadt holen und ihnen auf der anderen Seite die Verkehrswege beschneiden. Dies betrifft unter dem Strich alle Verkehrsträger. Wenn man es beispielsweise noch vor rund zehn Jahren schaffte, aus dem Süden Potsdam binnen maximal einer halben Stunde – mit welchem Verkehrsträger auch immer – zum Uni-Campus in Golm zu kommen, so geht dies eben heute nicht mehr.

Ursache ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass in Potsdam seit rund zehn Jahren eine ideologiegetriebene Verkehrspolitik gemacht wird und in jeder wie auch immer gearteten ideologiegetriebenen Politik Sachlichkeit und Objektivität nicht mehr vorkommen.

Dazu ein Beispiel: Ich schlug im Verkehrstisch Potsdam vor über zehn Jahren einmal vor, den damals begonnenen BUGA-Radweg vom Stern konsequent entlang der Nuthe so auszubauen, dass eine Trennung der Verkehrsträger der Form erfolgt, dass man mit dem Rad vom Stern bis in die Innenstadt gelangt, ohne auf der Straße fahren zu müssen. Da ich dies damals dummerweise als FDP-Mitglied tat, war von Beginn an klar, dass dies blockiert wird. Nicht etwa, weil mein Vorschlag Unsinn war, sondern weil er eben von der FDP kam.

Die aktuelle Situation bestärkt mich nur darin, Potsdam endgültig den Rücken zu kehren. Als ich vor fast auf den Tag genau 30 Jahren nach Potsdam kam, hätte ich mir nie vorstellen können, diese einst so schöne Stadt freiwillig zu verlassen.

Aber heute, als Betreiber eines kleinen Online-Shops, ist pünktliche An- und Ablieferung von Waren beliebiger Art für mich ein absolutes Muss. Wenn aber die Paketdienste sehr oft bezüglich Pünktlichkeit daran scheitern, dass sie in Potsdam irgendwo zwischen Bornstedt und Waldstadt im Stau hängen und dann meine Pakete abends nicht mehr in den üblichen Nachttransport gelangen, dann kann ich meinen Kunden nicht mehr vermitteln, warum ein Paket von Potsdam nach sagen wir München, Köln oder Düsseldorf mehrere Tage braucht.

So begannen wir Anfang des Jahres, den Versand nach und nach in das schwedische Orrefors zu verlegen. Von dort ist es natürlich doppelt so weit nach München, Köln oder Düsseldorf. Aber gerade diese Woche berichtete mir beispielsweise eine Kundin, dass ein am Montagnachmittag in Orrefors versandtes Paket am Mittwochvormittag in Franken war. Diese Zeit ist momentan von Potsdam aus nicht mehr realisierbar. Schlussendlich hat dies natürlich auch Auswirkungen darauf, wo wir Steuern zahlen und wo wir Arbeitnehmer beschäftigen und damit schließt sich der Kreis zu Potsdams vermaledeiter Verkehrspolitik. Sie ist definitiv ein wesentlicher Grund dafür, warum Potsdam als Unternehmensstandort mehr und mehr unattraktiv wird und damit dann eben die Steuereinnahmen anderswo sprudeln.Gunter Flügel, Potsdam

Zu „Zeppelinstraße: Verengung wird verschoben“ vom 22.3.2016

Die geplante Verengung der Zeppelinstraße ist zweifelsfrei in der erhöhten Schadstoffbelastung begründet. Aber diese Schadstoffbelastung wiederum ist begründet in der katastrophalen Verkehrslenkung der Stadt Potsdam. Es ist doch nicht verwunderlich, wenn die Verkehrsströme konzentriert auf die Zeppelinstraße gelenkt werden, damit andere Verkehrsstraßen „geschont“ werden. Die Lenkung des Verkehrs und damit verbunden die Schadstoffbelastung stehen also in enger Beziehung zueinander. Dies dürfte auch der Stadt Potsdam bekannt sein.

Es besteht der Verdacht, dass die Schadstoffbelastung im Bereich der Zeppelinstraße also bewusst herbeigeführt worden ist, um einen Grund für die Verengung der Straße zu erzeugen. Dieses Vorgehen schadet dem Individualverkehr und ist durch nichts zu rechtfertigen. Es liegt nahe, dass die Stadt das Auto verteufeln möchte. Das darf nicht zugelassen werden.

Michael Regelmann, Falkensee

Zu „Zwei Jahre Pendlerstress“ und „Abgekoppelt“ vom 29.3.2016

Man fragt sich, warum nicht der durchgängige zweigleisige Ausbau der S-Bahn zwischen Wannsee und Potsdam erfolgt. Immer wieder wird auf die Pendlerströme zwischen den beiden Metropolen verwiesen. Alle fünf Minuten könnte eine S-Bahn von Potsdam Richtung Berlin starten, alle zehn Minuten in Richtung Stadtbahn oder Richtung Wannseebahn. Kein Regionalzug fängt die Fahrgastzahlen der S-Bahn auf und die zeitliche Flexibilität der S-Bahn ist größer als beim Regionalexpress!

Statt sich die Zeit mit Untersuchungen für utopische Verkehrsprojekte zu vertreiben, sollte auf die S-Bahn gesetzt werden. Zudem ist sie von den Baukosten her günstiger. Dazu wird kein mathematisches Hochschulstudium benötigt.

Jürgen Lemke, Kleinmachnow

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