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Lesermeinung: Lebendige Vorstadt

Zu „24 Runden durch die Berliner Vorstadt“ vom 11. August und „Rollende Geschichte“ vom 31.

Zu „24 Runden durch die Berliner Vorstadt“ vom 11. August und „Rollende Geschichte“ vom 31. August

„Der Porsche und der Eisvogel“: Seit über 20 Jahren lebe und arbeite ich in der Berliner Vorstadt, die Geschäfte laufen gut, manchmal ist es mir etwas zu beschaulich und zu ruhig. Es ist eben die Vorstadt von Berlin. In den letzten Jahren rappelt sich dieser schöne Fleck unserer Landeshauptstadt auf, wird bunt und lebendig – überwindet die Grautöne und das Nullachtfünfzehn-Format. Der Anschein, dass hier nur die Reichen und Schönen leben, verblasst und ändert sich. Ein junger Unternehmer, Kai Desinger, schickt sich an, die Welt der Vorstadt zu ändern. Dieses erfolgreich mit der „Garage du Pont“ und zwei Tage im Jahr mit der „24 Tours du Pont“. Als Nachbarn waren meine Frau und ich wie viele zu der Veranstaltung eingeladen und dies trotz erheblicher eigener Skepsis.

Wir sind aus dem Staunen nicht herausgekommen. Desinger hat etwas außerordentlich Lebendiges geschaffen und fast alle Nachbarn und Anwohner waren dabei und sahen das auch so. Als Kunst- und Antiquitätenliebhaber haben mich natürlich die Oldtimer als technische Antiquitäten und damit als wertvolles Kulturgut begeistert. Zwischen den „geparkten Schönheiten“ habe ich meiner Frau auf dem Gelände der „Villa

Schöningen“ einen kleinen Eisvogel gezeigt, der auf einem Ast unter einem Porsche aus den 30er-Jahren saß. Etwas Derartiges ist mir am Plauer See, wo ich auch lebe und wo es Eisvögel gibt, noch nicht geglückt. Ich bin mir sicher, Potsdam braucht eine lebendige und bunte Berliner Vorstadt. Die Berliner Vorstadt braucht die „Garage du Pont“ und die „24 Tours du Pont“, so wie wir alle den Eisvogel brauchen, der offensichtlich an der lebendigen Berliner Vorstadt Gefallen findet.

Peter-Michael Diestel, Potsdam

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