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Lesermeinung: „Kingston Town“

„Ein 74-Jähriger rockt Zehntausende“ vom 7. JuliUnser Grund, trotz drohender dunkler Wolken ins Stadtzentrum zu radeln, war allein UB40.

„Ein 74-Jähriger rockt Zehntausende“ vom 7. Juli

Unser Grund, trotz drohender dunkler Wolken ins Stadtzentrum zu radeln, war allein UB40. Und das hat sich wahrlich gelohnt. Seit wir 1991 durch 'Kingston Town' schlagartig auf diese außergewöhnliche, europäische Reggae-Band aufmerksam wurden, haben wir ihren Weg verfolgt. Zu Hause liegen drei Alben und eine DVD. Aber man muss eben weit genug weg sein von Petra Zieger, von deutschem Schlager und Volksmusik-Kitsch, um bei UB40 so richtig abzugehen. UB40 passen zu Sommer, Wasser, Strand, aber auch zu internationalen Begegnungen, kosmopolitischer Toleranz und zu Solidarität im Sozialbereich. Der Kern der Band lernte sich nämlich auf dem Arbeitsamt kennen. Und sie beschlossen, sich gemeinsam aus ihrer prekären sozialen Lage herauszuarbeiten. Das ist ihnen gelungen. Und sie haben die Weltmusik nachhaltig bereichert. Genau das kann man meines Erachtens von den anderen Interpreten dieses Abends in Potsdam nicht behaupten. Auch nicht von dem 74-Jährigen. Das ist kommerzieller Schlager, weiter nichts. Nur eben nicht deutsch. Dadurch wirkt es etwas größer. Wir haben Musik, ähnlich der von UB40, in Malmö und in Kopenhagen erlebt. Es war ein gutes Gefühl, Potsdam in diese prominente Phalanx aufrücken zu sehen.

Bernd-Reiner Paulke, Potsdam

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